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5. Kant-Weltbürgerpreis 2014
Immanuel Kants 290. Geburtstag am 22. April 2014 nimmt die Freiburger Kant-Stiftung zum Anlass, zu ihrer Jubiläumsveranstaltung „290 + 10“ einzuladen, auf der zum 5. Mal der KANT-WELTBÜRGER-PREIS verliehen wird. Damit soll am Europatag, dem 9. Mai, I. Kants ethisch-politisches Vermächtnis für ein demokratisch-rechtsstaatliches und weltbürgerfähiges Europa wachgehalten werden. Der Preis, der mit 15.000,- Euro dotiert ist, geht 2014 an die dt.- frz. Film-Dokumentation „Water Makes Money“ und an die türkische Rechtsanwaltsvereinigung ÇHD in Istanbul/Ankara.

Freiburg – Der Kant-Weltbürgerpreis wird seit 2004 vergeben. Die Stiftung zeichnet damit aufklärendes gesellschaftliches Engagement aus, das sich in mutiger Weise für Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, Umweltschutz bzw. Ressourcengerechtigkeit und damit für die Sicherung inneren und äußeren Friedens einsetzt. Er geht jeweils an vorbildlich und verantwortlich handelnde Bürger und Gruppen.
Der Film „Water Makes Money“ von Leslie Franke und Herdolor Lorenz ist ein ausgezeichnetes Beispiel für eine strategisch und strukturell bedeutsame kritische Aufklärung zugunsten eines selbstbestimmteren Europas. Er hat mit seiner kritischen Aufklärung über die Folgen der fortschreitenden Privatisierung unserer Lebensgrundlage Wasser maßgeblich zum Erfolg der ersten EU-weiten Bürgerinitiative „right2water“ beigetragen. Mehr als 1,6 Millionen BürgerInnen aus 11 Ländern hatten mit ihrer Unterschrift dagegen protestiert, dass mit dem Zwang der Ausschreibung die Privatisierung der kommunalen Wasserversorgung eingeleitet wird. Nun verzichtet die EU auf die Konzessionsrichtlinie für Wasser. Dies ist ein bemerkenswerter Erfolg der Demokratie in der EU. Die deutschen Regisseure und französischen Protagonisten des Films wurden vor allem für die Aufdeckung von Korruption seitens der privaten Wasserkonzerne juristisch verfolgt.

Der Verein Progressiver Anwältinnen und Anwälte in der Türkei (ÇHD) wird stellvertretend für all jene türkischen Anwälte ausgezeichnet, die sich aufgrund ihres Engagements für Rechtsstaatlichkeit und Demokratie massiver Repressalien und Verfolgung ausgesetzt sehen. Selcuk Kozagaçlı, der Präsident des ÇHD, und viele seiner Kolleginnen und Kollegen befanden sich bis vor kurzem in Untersuchungshaft. Das gegen sie angestrengte Verfahren wurde seit Beginn von europäischen Prozessbeobachtern verfolgt. Nach ihrer übereinstimmenden Ansicht wurden in diesem Verfahren nicht nur internationales und europäisches Recht verletzt, sondern auch die Vorschriften der türkischen Strafverfahrensordnung. Unter Verstoß gegen die UN - „Grundprinzipien betreffend die Rolle der Rechtsanwälte" wird den Anwälten ihre engagierte Berufsausübung zum Vorwurf gemacht. Herr Rechtsanwalt Selçuk KOZAĞAÇLI, der Präsident des ÇHD, ist jetzt zwar aus der Haft entlassen, darf aber vermutlich nicht ausreisen.

Die festliche Verleihung des Kant-Weltbürger-Preises an diese beiden Gruppen findet am Europatag, dem 9. Mai 2014, 14:00 – 18:30 Uhr in der Aula der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg statt. Sie wird eröffnet mit einem Podiumsgespräch über Zukunftsfragen zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Europa, zu dem. Prof. Dr. Oliver Lepsius, Heide Rühle (MdEP) und Dr. Lale Akgün ihre Teilnahme zugesagt haben. Die Moderation übernimmt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Umweltstiftung Jörg Sommer.
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Eintrag vom: 17.04.2014  




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