Nach dem gleichnamigen Buch von Nadja Einzmann
Mit: Klaus Brömmelmeier, Lara Körte, Vincent Leittersdorf u.a.
Komposition: Philip Schaufelberger
Hörspielbearbeitung und Regie: Franziska Hirsbrunner
(Produktion: DRS 2007)
Länge: 52 Minuten
Ein Forschungsprojekt zu einem sattsam bekannten Thema zeitigt ungewöhnliche Resultate: Auf der Suche nach der “wirklichen Wirklichkeit” wurden drei Dutzend Frauen und Männer um die Dreißig zu ihren Kindheitserinnerungen befragt und hinter den üblichen Antworten ein Gespinst erinnerter Ich-Legenden zutage befördert. Das in den Interviews Erzählte verdichtet Nadja Einzmann zu Texten in der dritten Person Einzahl. Durch diesen Verfremdungseffekt wird offenbar, wie praktisch Kindheitserinnerungen sind, wenn es darum geht, Ich-Behauptungen zu unterfüttern. Längst ist nicht alles, was man sich und anderen in scheinbarer Offenheit erzählt, frei von Manipulationen ist. Das Gedächtnis ist opportunistisch und hat häufig mehr mit der Gegenwart zu tun als mit der Vergangenheit. Was aber nicht heißt, dass in der Erinnerung an dies und das und das dann nicht doch da und dort die Tragik des Weiterwirkens von Kindheitsmustern im Erwachsenenleben aufscheinen würde.
Donnerstag, 20.03.2014, 22.03 Uhr, SWR2 Hörspiel-Studio |