In seinem theoretischen Hauptwerk, dem Essay „Der Kritiker als Künstler“, skizziert der junge Oscar Wilde die Grundzüge seines Literaturverständnisses. Für die Neuübersetzung dieses in Deutschland wenig bekannten Essays wurde Joachim Bartholomae mit dem diesjährigen Übersetzerpreis der Hamburger Kulturbehörde ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 2. Dezember um 20 Uhr im Literaturhaus Hamburg statt.
Vom ersten Roman an, der 1994 im Männerschwarm Verlag erschienen ist, gehört der Umgang mit literarischen Übersetzungen zum Kern seiner Lektoratsarbeit. 2010 wagte sich Joachim Bartholomae erstmals selbst an einen englischen Titel heran: Michael Downings „Frühstück mit Scot“. Kollegen und Leser schätzen an seiner Arbeit, wie unprätentiös er der Diktion der Vorlage zu ihrem Recht verhilft. Neben weiteren Übersetzungen für Männerschwarm (u.a. Ronald Tavel: „Straße der Stufen“ und Richard Amory: „Das Lied des Sterntauchers“) folgten auch Arbeiten für den Rowohlt Verlag. Im September 2012 erschien dort Tom Eppersons Thriller „Hyänen“, 2014 folgt Chris Ewans Roman „Safe House“.
„Der Kritiker als Künstler“ erschien 2013 in der Sammlung „Die Wahrheit von Masken“ bei Männerschwarm. |