Aus dem Innenleben einer Hauptschule. Ein Lehrer erzählt - saukomisch: Als Lehrer an einer Hauptschule kann man nur überleben, wenn man zwei Voraussetzungen erfüllt: 1. Man muss seine Schüler wirklich gern haben, 2. Man darf dem, was die Schüler den ganzen Tag treiben, nur mit Humor begegnen.
Kai Lange, Hauptschullehrer im Ruhrgebiet, erlebt seit über zehn Jahren in Englisch, Erdkunde oder Deutsch den Teeniewahnsinn in Klassen, in denen 95 Prozent der Schüler einen Migrationshintergrund haben und sich kaum auf Deutsch ausdrücken können. Geschweige denn auf Englisch. Und die eine ganz klare Vorstellung davon haben, wo denn eigentlich genau ihre Heimatstadt Bochum liegt: „In der Nähe von Deutschland.“
Die Englischkarriere seiner Hauptschüler verläuft oft so deprimierend, dass sie am Ende ihrer Schulzeit kaum einen geraden Satz sagen können. Unvergessen die Antwort auf die Frage „Are the Johnsons from Liverpool?“ in einer Klassenarbeit der 10A. Da antwortete doch tatsächlich jemand mit „Yes, she isn’t.“ Was soll man da noch korrigieren? Aber kreativ sind sie schon, die Schüler. Göker hat eine ganz eigene Art der Mathematik entwickelt: „Addition – Subtation – Multivitamin – Division“. Zum Wahnsinnigwerden? Ja. Aber Kai Lange kann sich keinen schöneren Beruf vorstellen!
„Kai Langes Texte über das Wesen der Hauptschule sind brutal – brutal lustig. Man will nicht unbedingt mit ihm tauschen, aber stundenlang seine Geschichten lesen“. Jan Weiler
Knaur 2013, 256 Seiten, EUR 8,99
ISBN: 978-3-426-78621-5 |