Zu Gast: Barbara Wahlster, Leiterin der Abteilung Literatur bei Deutschlandradio Kultur
Feature von Michael Hillebrecht, DLR 2012
Tom McCarthy, der Star der britischen Literatur, sendet auf vielen Frequenzen: Er veröffentlicht nicht nur Romane, Erzählungen und Essays, sondern ist auch „Generalsekretär“ der „International Necronautical Society“, eines semi-fiktiven Avantgarde-Netzwerks. McCarthy wurde 1969 in London geboren, wo er noch heute als Schriftsteller und Künstler lebt.
In einem Gespräch mit dem Autor über seinen neuen Roman „K“ wird seine radikal materialistische Auffassung vom Leben ausgeleuchtet. Der Roman spielt in England, wo Serge Karrefax vor der Wende zum 20. Jahrhundert mit einer Glückshaube, die ihm eine außergewöhnliche Zukunft verheißt, auf die Welt kommt. Und tatsächlich, sein Leben spiegelt all die Wunder des soeben angebrochenen neuen Zeitalters. "K" steht für Kommunikation: Begeistert von der neuen Funktechnologie, verbringt Serge die Nächte mit der Suche nach Signalen im Äther. "K" steht für Krieg: Im Ersten Weltkrieg wird er als Funker eingezogen, und er liebt es, in seiner Flugmaschine, Kokain im Blut, Hölderlin auf den Lippen, über die Verwüstungen hinwegzufliegen. "K" steht aber auch für Krypta: Nach Séancen, Sex und Paranoia im Swinging London der Zwanziger verschlägt es Karrefax in das Ägypten Howard Carters. Bis sein Leben an jenem Tag, an dem er in eine der altägyptischen Grabkammern hinabsteigt, eine Wendung nimmt.
Eine Veranstaltung des Literaturbüros Freiburg, Kommunalen Kinos Freiburg und des SWR2. Kuratorin: Beate Thill.
| Do 18.07. | 20 Uhr
Kinosaal im Alten Wiehrebahnhof, Urachstraße 40, 79102 Freiburg
6/4 Euro |