Das eigene Leben offen, schonungslos und radikal zum Gegenstand des Schreibens zu machen – dies ist das Konzept, zu dem sich Karl Ove Knausgård in einem furiosen Mammutprojekt entschlossen hat. Radikal ehrlich und mit unglaublicher sprachlicher Kraft nähert er sich in Sterben, dem ersten Roman einer sechsbändigen Serie, seinem schwierigen Verhältnis zu seinem Vater, das ihn grundlegend geprägt hat.
Das radikale Vaterporträt in Sterben wird in Lieben ergänzt durch das kompromisslose Suchen nach Nähe und Beziehung. Was bleibt von all der Romantik und Leidenschaft, wenn der Alltag Einzug hält ins Leben zweier moderner, auf Selbstverwirklichung bedachter Menschen mit kleinen Kindern? Anspruch und Wirklichkeit prallen aufeinander. Das tägliche Ringen um Freiräume, Lebensfreude und Zeit wird zum unauflösbaren Konflikt. Die eigene Identität muss mit Klauen verteidigt, die Liebe immer wieder neu gefunden werden. Ein Kraftakt, von dem Knausgård in seinem Roman Lieben voller Zärtlichkeit und mit entwaffnender Ehrlichkeit erzählt.
Karl Ove Knausgård wurde 1968 geboren und gilt als wichtigster norwegischer Autor seiner Generation. Sterben – der erste Roman eines sechsbändigen, autobiographisch angelegten literarischen Projektes, das in Norwegen zur Sensation wurde – war das meist diskutierte Buch der letzten Jahre und wurde mit dem wichtigsten norwegischen Literaturpreis, dem Bragepreis, ausgezeichnet. Bei Luchterhand erscheint nun nach Sterben und Lieben der dritte Band seines Projektes unter dem Titel Spielen. Karl Ove Knausgård lebt mit seiner Familie an der schwedischen Südküste.
Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Joachim Grage vom Skandinavischen Seminar der Universität Freiburg.
Eine Veranstaltung des Skandinavischen Seminars der Universität Freiburg und des Literaturbüros Freiburg mit freundlicher Unterstützung von Norla - Norwegische Literatur im Ausland.
Di 04.06. | 20.00 Uhr
Kinosaal im Alten Wiehrebahnhof | Urachstraße 40, 79102 Freiburg
7/5 Euro
Kartenvorbestellung unter 0761/289989 oder info@literaturbuero-freiburg.de |