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Stadtbibliothek: Ergänzender Vortrag zur „Nakba“-Ausstellung
Ergänzend zur Ausstellung „Nakba – Flucht und Vertreibung
der Palästinenser 1948“, die noch bis zum 27. November in
der Stadtbibliothek am Münsterplatz zu sehen ist, findet dort
am Donnerstag, 2. Dezember, um 20 Uhr ein Vortrag des
Historikers Heinrich Schwendemann, Historisches Seminar
der Universität Freiburg, statt. Der Eintritt ist frei.

Der Konflikt zwischen Juden und Arabern um Palästina ist seit
Jahrzehnten einer der Brennpunkte der Weltpolitik und wird
bis heute kontrovers diskutiert. Gegenseitige
Schuldzuweisungen prägen die Debatten, völlig
entgegengesetzt sind die Positionen: So ist etwa der erste
jüdisch-arabische Krieg von 1948/49 für die Israelis als
„Unabhängigkeitskrieg“ ein zentraler Bezugspunkt der
nationalen Identität, für die palästinensische Seite dagegen Al
Nakhba, die Katastrophe. Über 60 Jahre danach stehen sich
Israelis und Palästinenser mehr denn je unversöhnlich
gegenüber – eine Lösung scheint in unerreichbare Ferne
gerückt zu sein.

Heinrich Schwendemann stellt in seinem Vortrag die
historische Dimension des Palästinakonfliktes bis zum ersten
Krieg 1948/49 im Überblick vor. So vielschichtig, wie er ist,
kann der Konflikt zwischen Juden und Arabern nicht auf die
Perspektive einer Seite beschränkt werden, wie das etwa in
der Ausstellung „Nakba“ geschehen ist. Spielte doch die
Empirepolitik der Mandatsmacht Großbritannien eine
Schlüsselrolle beim Entstehen des Konflikts. Auch hatte die
nationalsozialistische Politik der Verfolgung und Ermordung
der Juden schwerwiegende Folgen für die Situation in
Palästina. Schwendemann berücksichtigt in seinem Vortrag
ebenfalls neuere Forschungsergebnisse von Historikern aus
Israel, die traditionelle Geschichtsbilder in Frage gestellt
haben.
 
Eintrag vom: 25.11.2010  




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