im Wallgrabentheater Freiburg am Sonntag, 14.04.2013 um 16:00 Uhr
Von Ingeborg Bachmann hörte man zuerst, als sie 1953 bei der Mainzer Tagung der Gruppe 47 Gedichte vorlas und dafür mit dem Preis der Gruppe (den vorher Günter Eich, Heinrich Böll und Ilse Aichinger erhalten hatten) ausgezeichnet wurde.
Bald darauf sah man ihr Gesicht als Titelfoto des Nachrichtenmagazins >>Der Spiegel<<. Der Artikel im Innern des Heftes berichtete von ihrem Aufenthalt in Rom, wie sie lebte, wie sie arbeitete, was die italienischen Nachbarn über Signora Bachmann zu erzählen wussten. Kein Autor der deutschen Nachkriegsdichtung war bis dahin so auffällig vorgestellt worden. Ihrem ersten Auftritt wurde gleich eine Story hinzugegeben.
Den Namen Ingeborg Bachmann merkten sich auch die, die keine Gedichte lasen.
Ingeborg Bachmann (1926-1973) zählt heute zu den größten Dichterinnen deutscher Sprache des vergangenen Jahrhunderts. Wohl ist ihr lyrisches und erzählerisches Werk Spiegelbild der Verletzbarkeit und Leidenserfahrungen dieser Frau. Aber in ihrem Reichtum, in der beschwörenden Schönheit ihrer Sprache, in der das Entsetzen abwehrenden Härte sprechen die poetischen Bilder weit über die Person der Dichterin hinaus. Leben und Werk dieser außergewöhnlichen Autorin stehen im Mittelpunkt unseres Literatur-Kaffees. Vorgetragen werden Auszüge aus den Romanen und Erzählungen (u.a. „Malina“, „Das dreißigste Jahr“), Gedichte, Essays und Briefe.
Es lesen: Doris Wolters und Holger Heddendorp
Redaktion: Holger Heddendorp |