Dass der kaufsüchtige Claas Jansen eine leerstehende Wohnung im eigenen Mietshaus beziehen muss, hat weit mehr Gründe als die Bankenkrise. Und nicht nur er sieht sein früheres Leben in einem rasanten Abwärtsstrudel verschwinden. Am Scheidepunkt zwischen Kiezwirklichkeit und hipper Großstadt geht es um nicht minder Existenzielles. Jeder hat hier eine Rechnung offen: Die afrikanischen Dealer, die ihre Schlepperkosten abarbeiten, die alzheimerkranke Alte und der Hochstapler, die Kurzzeit-Domina, ihr achtjähriger Sohn und andere Gestalten einer globalisierten Notgemeinschaft. Sensibel, radikal und mit ganz eigenem Ton entwirft Inger-Maria Mahlke ein diagnostisches Zeitbild und eine große Parabel über die Abgründe unserer gentrifizierten Welt.
Inger-Maria Mahlke, geboren 1977 in Hamburg, wuchs in Lübeck auf, studierte Rechtswissenschaften und arbeitete am Lehrstuhl für Kriminologie. Preisträgerin des 17. Open Mike 2009 sowie des Debüpreises des Harbour-Front-Literaturfestivals 2010 für ihren Roman "Silberfischchen". 2012 erhielt sie den Ernst-Willner-Preis bei den "Tagen der deutschsprachigen Literatur" in Klagenfurt. Sie lebt in Berlin.
Eine Veranstaltung des Literaturbüros Freiburg.
Di 19.02.| 20 Uhr |Galerie im Alten Wiehrebahnhof, Urachstraße 40, 79102 Freiburg | Eintritt: 6/4 Euro
Kartenvorbestellung unter 0761/289989 oder info@literaturbuero-freiburg.de |