Von Ängsten und Hoffnungen in unsicheren Zeiten. Christian Schüle seziert eine Denkfigur
Am 21. Dezember 2012 geht - so befürchten Anhänger des Maya-Kalenders – die Welt unter. Vielleicht wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, in Christian Schüles Buch Das Ende der Welt. Von Ängsten und Hoffnungen in unsicheren Zeiten zu schauen. Christian Schüle fragt, woher diese Lust am Untergang rührt und untersucht die Formen des apokalyptischen Denkens durch die Jahrhunderte.
Seine Thesen:
- apokalyptisches Denken ist besonders in Deutschland stark ausgeprägt.
- der Ursprung der Apokalypse scheint religiös zu sein, ist aber zutiefst politisch.
- individuelle Unsicherheiten und Ängste werden auf das Ende projiziert. Apokalyptisches Denken hat somit Blitzableiterfunktion.
- in der Denkfigur der Untergangs liegt auch immer Weltaufgang. Anders gesagt: Apokalypse ist Evolution.
- der Mensch braucht das Ende, um den Anfang, die Weltschöpfung und das Bewahren, denken zu können. Der wahre Anti-Apokalyptiker wäre der verantwortlich handelnde Ökologe, der sich für Natur- und damit Welterhalt einsetzt.
Christian Schüle ist preisgekrönter Essayist und Publizist. Er lebt in Hamburg.
Verlag Pattloch 2012, 352 Seiten, EUR (D) 24,99,
ISBN 978-3-629-02307-0
Christian Schüle in den Medien:
Am 16.12.2012 strahlt 3SAT die Sendung "Das Ende der Zukunft" mit Christian Schüle aus.
Im BR 2 Kulturjournal am 2.12.2012 konnte man sich mehr über „ Die ewige Lust am Weltuntergang“ im Podcast von 24:38 bis 43:38 anhören: |