Übersetzerlesung aus dem neuen Roman Limonow mit der Übersetzerin Claudia Hamm. Anschließend Vorführung des Dokumentarfilms Retour à Kotelnitch.
Limonow
von Emmanuel Carrère, Lesung mit der Übersetzerin Claudia Hamm
Prix de la langue française 2011, Prix Renaudot 2011
Eine Reportage hätte es werden sollen, dann wurde es zum preisgekrönten Bestseller: Carrères Romanbiographie über Eduard Limonow, den russischen Undergroundhelden, Autor, Abenteurer und politischen Aktivisten der Putinjahre, der sich linker wie rechter Programme zu bedienen scheint. Carrère, der Limonow mehrmals begegnet ist, nähert sich mit der Ambivalenz des französischen Intellektuellen: fasziniert, abgestoßen und immer wieder bereit, sich mitreißen zu lassen, skizziert er eine schillernde und zugleich fragwürdige Persönlichkeit: Charkow, Moskau, New York, Paris, Sarajewo: wo begann das vorige Jahrhundert und was ist mit Russland und der Welt seit den Zeiten des Postkommunismus passiert?
Retour à Kotelnitch
Dokumentarfilm von Emmanuel Carrère
Frankreich 2003 105 Min. OmfU (französisch bzw. französische Untertitel), Offizieller Beitrag Filmfest Venedig 2003
Kotelnitch, eine kleine Stadt 800 km östlich von Moskau: Carrère war hier auf den Spuren eines ungarischen Kriegsgefangenen unterwegs, einem „75-jährigen Kaspar Hauser“, der ein halbes Jahrhundert in der Psychiatrie verschwand. Der Autor, selbst mit georgischen Wurzeln, kehrt ein erstes Mal zurück an diesen Ort im Abseits der großen Politik. Er trifft Ania wieder, die französische Chansons liebt, und ihren Mann Sacha, der beim Geheimdienst ist, und er arbeitet weiter an seinem Film. Als Carrère die Nachricht vom gewaltsamen Tod Anias erreicht, reist er ein weiteres Mal nach Kotelnitch, um sie zu betrauern, und um zu entdecken, dass die Geschichte, der er während seiner drei Aufenthalte auf der Spur gewesen ist, seine eigene war.
Emmanuel Carrère, geboren 1957 in Paris, ist Schriftsteller, Filmproduzent und Drehbuchautor. Für seinen Roman Limonov erhielt er 2011 die französischen Literaturpreise Prix Renaudot und Prix de la langue française.
Die Moderation des Abends übernimmt der Freiburger Übersetzer Tobias Scheffel.
Eine Veranstaltung des Literaturbüros Freiburg, des Kommunalen Kinos, des Frankreich-Zentrums und des CCFF.
Dienstag, 27.11. | 20 Uhr (Lesung) und 21.30 Uhr (Film) | Galerie und Kinosaal im Alten Wiehrebahnhof Freiburg | 5/4 € nur Lesung + Gespräch | 6/4 € nur Film | 8/6 € Lesung und Film. Kartenvorbestellung unter .(0)761.289989, info@literaturbuero-freiburg.de oder www.literaturbuero-freiburg.de. |