Die Freiheit im Netz und das Urheberrecht. Eine Streitschrift
„Raubkopierer“ gegen „Content-Mafia“ – so lauten die gegenseitigen Bezeichnungen der Parteien im tobenden Copyright-Krieg. ACTA, ein internationales Handelsabkommen gegen „Produktpiraterie“, hat diesem Konflikt neue Schwungkraft verliehen.
„Wer besitzt das Internet?“ versammelt Meinungen und Personen, die in diese Debatte involviert sind. Die einen halten das aktuelle Urheberrecht für längst überflüssig und orten in der zunehmenden Kontrolle der Behörden über das Netz eine viel größere Gefahr als im Tausch von Dateien. Andere Autoren wiederum verteidigen die Rechte der Künstler an ihren Werken (und damit auch deren Existenzgrundlage) gegenüber der Gratis-Kultur im Internet.
Die Verfasser der einzelnen Beiträge beschäftigen sich mit Beispielen der digitalen Verbreitung von Musik, Literatur und journalistischen Texten und bringen anhand dieser Erfahrungen Pro- und Contra-Argumente zur gegenwärtigen Rechtslage sowie zur Tauschmentalität der User in die Diskussion ein. Sie fragen nach, ob das massive File-Sharing tatsächlich zu hohen Einbußen für die Künstler geführt hat und wie diese in Zukunft vom Internet profitieren könnten.
Sind die Bewegung gegen ACTA und ihre Speerspitzen wie die Piraten-Partei ein Ausdruck einer neuen politischen Generation oder doch nur naive Technologiegläubige, die das Kopieren von Dateien mit Meinungsfreiheit verwechseln? Könnte gar die Diskussion um ACTA zu neuen Eigentumsverhältnissen zumindest im digitalen Raum führen? Die Antworten darauf fallen in der vorliegenden Streitschrift äußerst unterschiedlich aus – und bringen die LeserInnen dazu, selbst Position einzunehmen.
Ergänzt werden die kontroversen Beiträge um eine Dokumentation des ACTA-Entwurfs und eine kurze Geschichte des File-Sharing von den Anfängen bis zur Gegenwart.
Promedia Verlag 2012, 176 Seiten, EUR 14,90
ISBN 978-3-85371-345-7 |