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Donnerstag, 28. März 2024
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Buchtipp: Christian Welzbacher "Meine Welt ist nicht von Pappe"
Ein Paul Scheerbart-Lesebuch

Anders als in Brehmers »Die Welt in 100 Jahren«, das 1910 erschien, galt Paul Scheerbarts Interesse nicht wissenschaftlich fundierten Zukunftsszenarien, sondern dem Urgrund des Seins. Des Menschen Größe wie seine Kleinheit verdichtet er literarisch im Zentrum seines Werks und in der Öffentlichkeit stellt er beides durch die eigene Person zur Schau. Scheerbarts Lebens- und Arbeitsstil als Bohemien und heiliger Trinker galt Zeitgenossen als Naturereignis.

Doch Paul Scheerbart, geboren 1863 in Danzig, gestorben 1915 in Berlin, gehörte trotz seiner Trinkerei zur intellektuellen Elite der Weimarer Zeit. Er saß in der Tafelrunde von August Strindberg, die sich regelmäßig im »Schwarzen Ferkel« traf und zu der auch Knut Hamsun, Richard Dehmel und Edvard Munch gehörten. Er ließ sich am berühmten »Verbrechertisch« von Otto Erich Hartleben nieder und verkehrte mit Johannes Trojahn, dem Herausgeber des Kladderadatsch. Er war befreundet mit Herwarth Walden und Alfred Kubin, mit Bruno Taut und seinen Mitstreitern von der »Gläsernen Kette«.

Neben seinen Aufzeichnungen zum »Perpetuum Mobile, seinen Notizen über die »Glasarchitektur« und seiner Flugschrift zum »Luftmilitarismus« finden wir in diesem Band auch einige Texte von Freunden und Bewunderern, u. a. von Erich Mühsam, Walter Benjamin und Ernst Rowohlt.

Parthas Verlag 2012, 240 Seiten, EUR 19,90
ISBN: 978-3-86964-062-4
 
Eintrag vom: 28.09.2012  




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