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Tilmann Moser: PSYCHOANALYTISCHE KURZGESCHICHTEN. VON FALL ZU FALL.
Tilmann Moser, Dr. phil., geboren 1938, ist Psychoanalytiker und Körperpsychotherapeut sowie Autor zahlreicher Bücher. Er studierte Philologie, Politik und Soziologie. Nach einer journalistischen Ausbildung wurde er am Sigmund-Freud-Institut in Frankfurt a. M. zum Psychoanalytiker ausgebildet. Er arbeitet seit 1978 in eigener Praxis in Freiburg und bietet für praktizierende Therapeuten Seminare zu den Themen Psychoanalyse und Körpertherapie, seelische Spätfolgen von NS-Zeit und Krieg sowie repressiver Religiosität an. Tilmann Moser ist Mitglied im Förderkreis Literaturhaus Freiburg e.V.

Nur wenige Patienten haben es unternommen, über das zu berichten, was sich während und nach einer Psychoanalyse in ihrem Fühlen und Denken geändert hat. 1976 beschreibt Tilmann Moser mit „Lehrjahre auf der Couch. Bruchstücke meiner Psychoanalyse.“ seine eigene Lehranalyse so unzensiert, wie es das Prinzip der Psychoanalyse erfordert. Damit bricht er mit der theorieimmanenten Regel der Anonymität des Therapeuten und gibt dem Mann hinter der Couch ein Gesicht. Zum radikalen Denker seines Faches wird er vollends, als er die klassische Psychoanalyse um den körperlichen Aspekt zur psychoanalytisch orientierten Körperpsychotherapie erweitert.

Seit seinem Taschenbuch „Kompass der Seele“ (1986) über aktuelle und vergangene Psychotherapiekatastrophen von Patienten haben Tilmann Moser viele Notrufe Betroffener erreicht mit der Bitte um Beratung. Eine Reihe dieser Konsultationen wie auch Erstinterviews hat er protokolliert und zu psychoanalytischen Kurzgeschichten verarbeitet. Aus dieser inzwischen großen Auswahl wird er zwei oder drei Texte vorlesen. Es sind Verdichtungen von Schicksalen der Patienten, die zum Teil schon mehrfach vergeblich Hilfe gesucht hatten und in die er in seiner Eigenschaft als Therapeut Einblick nehmen durfte. Darunter findet sich eine, die für Eltern und deren Kinder spannend sein dürfte, die sich mit der Ablösung und dem Abschied der Kinder zum Teil schmerzlich auseinandersetzen müssen.

Mit einer Einführung von Rolf Renner. Die Eintrittsgelder kommen dem Literaturhaus Freiburg zugute.

Donnerstag, 18. Oktober 2012 | 20.00 Uhr
Im Haus „Zur Lieben Hand“ (Universität, Löwenstraße 16)

Eine Veranstaltung des Förderkreises Literaturhaus Freiburg e.V.
in Kooperation mit dem Deutschen Seminar der Universität Freiburg
 
Eintrag vom: 26.09.2012  




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