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Die Sanierung von Uhlands Geburtshaus in Tübingen
Das Ortskuratorium Tübingen lädt zum Vortrag ein

Das Ortskuratorium Tübingen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) lädt am Dienstag, den 11. November 2025 um 18.00 Uhr zum Vortrag „Neue Würde für das Alte – Die Sanierung von Uhlands Geburtshaus in Tübingen“ mit dem Journalisten und Kulturredakteur Burkhard Baltzer ein. Der Vortrag findet im Regierungspräsidium Tübingen, Konrad-Adenauer-Straße 20 in 72072 Tübingen statt. Der Eintritt ist frei, um Spenden für die Arbeit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feiert, wird gebeten. Eine Anmeldung ist erforderlich unter www.denkmalschutz.de/anmeldung.

Das Geburtshaus des Dichters, Wissenschaftlers und Politikers Ludwig Uhland (1787-1862) liegt unterhalb des Schlosses in einer der schönsten Straßen der Universitätsstadt Tübingen. Es ist ein barockes Bürgerhaus, errichtet 1772, und ein anschauliches Beispiel für bürgerliche Wohnkultur zur Zeit des Rokokos. Uhlands Eltern, die dort ihr Zuhause hatten, zogen noch im Jahr seiner Geburt im April 1787 in das Haus des Großvaters um, und da es weitere Domizile Uhlands nicht mehr gibt, bürgerte sich die Bezeichnung „Uhland-Haus“ für den Geburtsort in der Neckarhalde ein.

1993 wurde das Haus als „Kulturdenkmal“ in das Denkmalbuch eingetragen. Den Niedergang des Anwesens schien dies jedoch nicht aufzuhalten. Das Dach war an über einem Dutzend Stellen undicht und eingedrungene Feuchte zog die Fachwerkkonstruktion in Mitleidenschaft. Überdies zerstörte die unsachgemäße Renovierung durch eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft zahlreiche Zeugnisse aus früheren Jahrhunderten.

Zwischen 2012 und 2014 gründeten zwei Mietparteien und ihre Familien eine Baugemeinschaft, unter ihnen der Referent, die das Haus und ihre Wohnungen erwarben und gemeinschaftlich restaurierten. Die ursprünglichen Fußböden wurden freigelegt und durch historische Dielen beziehungsweise Sandsteinplatten sowie durch einige alte Türblätter ergänzt – das alles in sorgfältiger Kombination mit neuer Haus- und Sanitärtechnik. Besondere Schwierigkeiten bereiteten der verrottete Dachstuhl und das undichte Dach. Drei Architekten, zwei Restauratoren, ein Statiker und eine Energiespezialistin berieten 17 Handwerkerfirmen und die Eigentümer unterschiedlichster Berufe bei diesem immensen gemeinschaftlichen Projekt. 2016 wurde die Baugemeinschaft dafür mit dem Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg ausgezeichnet.
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Eintrag vom: 09.11.2025  




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