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Friedenflechten & Medien – 30 Jahre Erfahrungen aus Südosteuropa
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)
Sa, 18.10.2025, 18.30 Uhr, Museum für Kommunikation Frankfurt, Eintritt frei

Anfang der 1990er-Jahre erschütterten die Kriege auf dem Balkan die Welt. Die Folgen zeichneten sich nicht nur in der politischen Ordnung ab, sondern sorgten auch bei auf Gesellschaft und Medien für tiefgreifende Veränderungen. Mit dem Zerfall Jugoslawiens wandelte sich der Journalismus grundlegend – häufig unter nationalistischen Vorzeichen. Gleichzeitig wurde das journalistische Arbeiten zunehmend zu einem Akt des gesellschaftlichen Engagements – auch im Dienst des Friedens.

Über die Rolle der Nachrichten und die Menschen dahinter beim „Friedenflechten“ diskutieren erfahrene Journalist:innen unterschiedlicher Generationen mit dem Schwerpunkt Südosteuropa: Una Hajdari, Livia Klingl und Michael Martens sowie die Medienexpertin aus Sarajevo, Prof. Lejla Turčilo, moderiert von der Journalistin Gemma Pörzgen.

Über die Diskutierenden:
- Una Hajdari gehört zu den wichtigsten Journalist:innen neuerer Generation aus Südosteuropa und hat viel Erfahrung in der Berichterstattung über Nationalismus, Autoritarismus und Identitätsfragen der Region. Aktuell berichtet sie für Politico Europe über den Westbalkan. Für ihre Arbeit wurde sie u.a. 2021 mit dem Solidaritätspreis der Südosteuropa-Gesellschaft ausgezeichnet.
- Livia Klingl ist Journalistin, Publizistin und Buchautorin aus Wien. Neben dem ORF war sie für Der Standard und den Kurier tätig, wo sie neun Jahre lang das Außenpolitik-Ressort leitete. Als Kriegsreporterin berichtete sie über zwanzig Jahre lang aus zahlreichen Krisengebieten, darunter dem Balkan, Afghanistan und dem Irak. Seit ihrer Pensionierung lässt sie ihre Erfahrungen in Büchern einfließen.
- Michael Martens trat die Nachrichtenredaktion der F.A.Z. 2001 ein. Nach der Berichterstattung aus Afghanistan während des amerikanischen Krieges gegen die Taliban, folgten ab 2002 sieben Jahre als Balkan-Korrespondent mit Sitz in Belgrad. Von 2009 bis 2018 war er auch für die Türkei zuständig, zunächst mit Sitz in Istanbul, später in Athen. Seit 2019 berichtet er aus Wien über Südosteuropa.
- Lejla Turčilo ist Professorin für Journalismus und Kommunikation an der Universität Sarajevo. Ihre Forschung behandelt u. a. Medienpolitik, Desinformation und Hate Speech. Derzeit forscht sie zur Rolle der Medien im Ukrainekrieg und in gesellschaftlicher Polarisierung. Neben ihrer Forschung veröffentlichte sie ebenfalls Fachbücher und wissenschaftliche Artikel.

Gemma Pörzgen ist eine deutsche Journalistin mit Schwerpunkt Osteuropa und Medienfreiheit. Sie studierte Politikwissenschaft und Slawistik, arbeitete zunächst bei der Frankfurter Rundschau und später als Auslandskorrespondentin. In den 2000er Jahren war sie als Auslandskorrespondentin in Belgrad tätig – zunächst für Südosteuropa, später berichtete sie als Nahost-Korrespondentin aus Israel und den palästinensischen Gebieten. Seit 2006 lebt sie in Berlin als freie Journalistin und Moderatorin. Sie ist Chefredakteurin der Zeitschrift Ost-West. Europäische Perspektiven, arbeitet als Online-Redakteurin für den Deutschlandfunk und war langjähriges Vorstandsmitglied von Reporter ohne Grenzen.

Über das Projekt Friedenflechten der Bundeszentrale für politische Bildung
Völkermord, ethnische Vertreibungen und massive Menschenrechtsverletzungen. Ihre Nachwirkungen sind bis heute spürbar. Gleichzeitig gibt es in der Region vielfältige Ansätze für Versöhnung, nachhaltigen Frieden und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das Projekt „Friedenflechten. 30 Jahre Erfahrungen aus Südosteuropa“ stellt diese Bemühungen in verschiedenen Bereichen ab Juli 2025 an fünf Stationen deutschlandweit vor. Das Programm wurde von Dr. Alida Bremer mitkuratiert.

Die Veranstaltung findet begleitend zur neuen Ausstellung „NACHRICHTEN – NEWS“ statt. Die Ausstellung befasst sich mit unserem Verhältnis zu Nachrichten und ihrer historischen Entwicklung, aber auch mit der Rolle der Nachrichtenagenturen.

Museum für Kommunikation Frankfurt am Main
Schaumainkai 53
60596 Frankfurt am Main
Kosten: Kostenfrei
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Eintrag vom: 13.10.2025  




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