Reiss-Engelhorn-Museen ziehen positive Bilanz und freuen sich auf ereignisreiches Ausstellungs- und Veranstaltungsjahr 2025
Die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim (rem) blicken auf ein ereignis- und erfolgreiches Jahr 2024 zurück. Mit ihren vielfältigen Ausstellungen, Veranstaltungen und Angeboten konnten sie erneut knapp 200.000 Besucherinnen und Besucher locken. „100 Jahre Neue Sachlichkeit“ und der 300. Geburtstag von Kurfürst Carl Theodor wurden gefeiert. Ein Publikumsliebling ist die große Sonderausstellung „Essen und Trinken“. Bereits wenige Wochen nach der Eröffnung gingen mehr als 20.000 kleine und große Gäste auf eine facettenreiche Erlebnisreise durch Körper und Zeit. Dieser Höhepunkt bereichert ebenso wie andere bereits gestartete Präsentation noch bis in den Sommer hinein das genussreiche rem-Programm.
„Es ist uns wichtig, dass wir mit unseren Projekten nicht nur in die Vergangenheit schauen, sondern am Puls der Zeit sind und für Gegenwart und Zukunft wichtige Themen anstoßen.“, betont rem-Generaldirektor Prof. Dr. Wilfried Rosendahl. Das spiegelt sich auch im Begleitprogramm wider. In den kommenden Monaten stehen zahlreiche Veranstaltungen an: Vom Aktionstag für die ganze Familie über Podiumsdiskussionen zur Zukunft der Ernährung oder der wichtigen Ressource Wasser bis hin zu einer großen „Tafel der Nationen“ im Mai, die zeigen soll, wie Essen und Trinken über alle Grenzen hinweg die Menschen in Mannheim friedlich verbindet. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, diese wichtigen Veranstaltungen kostenfrei anzubieten.“ so Rosendahl. „Und auch sonst haben wir unsere Preise trotz der schwierigen Lage und des wachsenden wirtschaftlichen Drucks so kalkulieren können, dass ein Museumsbesuch kein Luxus ist, sondern möglichst vielen offensteht.“
Parallel laufen die Vorbereitungen für neue Sonderausstellungen. Im Herbst 2025 öffnen gleich vier Präsentationen ihre Tore. In der Schau „AUFGETAUCHT!“ können Besucherinnen und Besucher ab 21. September einen zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Impressionisten wiederentdecken. Der Maler Philipp Klein stammt aus Mannheim, war mit großen Künstlerinnen und Künstlern seiner Zeit befreundet und stellte auch gemeinsam mit ihnen aus. Seine Werke sind in der Schau neben Arbeiten von Lovis Corinth, Max Liebermann, Max Slevogt und weiteren Zeitgenossen zu sehen.
Ab 12. Oktober verspricht die große Sonderausstellung „Saurier – Faszination Urzeit“ ein Abenteuer für alle Generationen. Die vielgestaltigen Urzeit-Herrscher, die Millionen von Jahren alle Lebensbereiche der Erde besiedelten, haben bis heute nichts von ihrer Faszination verloren. Anhand zahlreicher versteinerter Lebensreste, Skelette, lebensechter Rekonstruktionen und Präparate gewährt die Schau spannende Einblicke in die Welt von T-rex & Co. Dabei gibt es Erstaunliches zu entdecken. So wird beispielsweise auch eine ganz besondere Mannheimer Sauriergeschichte erzählt. Zur Saurier-Ausstellung knüpfen die Reiss-Engelhorn-Museen erneut ein Netzwerk mit vielen Kooperationspartnern. Wie zuletzt bei „Essen und Trinken“ laden thematisch passende Ausflugstipps zu Entdeckungen in Mannheim und der Region ein. Sowohl die handliche Faltkarte als auch die Online-Version erfreuten sich bei den vorherigen Auflagen großer Beliebtheit.
Fantastisch und märchenhaft muten die gläsernen Tier-Skulpturen an, die ab 25. Oktober unter dem Titel „Glasmenagerie“ zu bewundern sind. Die polnische Künstlerin Marta Klonowska ließ sich für ihre außergewöhnlichen Kreationen von Gemälden und Zeichnungen alter Meister inspirieren.
Nach Namibia entführt schließlich ab 15. November die Schau „Geographies of Drought“ in ZEPHYR – Raum für Fotografie. Die renommierte und international erfolgreiche Fotografin Margaret Courtney-Clarke setzt sich mit ihren klaren, manchmal surrealen und oft berührenden Bildern mit der extremen Dürre in ihrem Heimatland Namibia und deren sozialen und politischen Folgen auseinander. Die Schau ist Ergebnis einer Zusammenarbeit mit der namibischen Hauptstadt Windhoek. Foto-Fans dürfen sich noch auf weitere spannende Positionen freuen. Bereits ab 9. April sind die Gewinnerinnen und Gewinner des Leica Oskar Barnack Award (LOBA) für acht Wochen zu Gast in den rem-Stiftungsmuseen. Anlass für die neue Kooperation ist der 100. Geburtstag der weltberühmten Leica Kleinbildkamera. Der LOBA zählt zu den international renommiertesten und hochdotiertesten Auszeichnungen im Bereich der Fotografie.
Neben den Sonderausstellungen tragen auch die vielfältigen Sammlungspräsentationen zur Attraktivität der Reiss-Engelhorn-Museen bei – von der Steinzeit übers Alte Ägypten und die Antike bis zur wiedergeöffneten Schau „MusikWelten“.
NEUE SONDERAUSSTELLUNGEN
21.9.2025 – 6.4.2026
AUFGETAUCHT!
Philipp Klein im Kreis der Impressionisten
Reiss-Engelhorn-Museen, rem-Stiftungsmuseen C4,12
Der Impressionisten Philipp Klein ist zu Unrecht in Vergessenheit geraten. In der Sonderausstellung „AUFGETAUCHT!“ können die Besucherinnen und Besucher den Künstler vom 21. September 2025 bis 6. April 2026 wiederentdecken. Das Projekt wird gemeinsam mit dem Landesmuseum Hannover realisiert.
Philipp Klein wurde 1871 in Mannheim geboren. Der bereits mit 36 Jahren verstorbene Künstler schuf ein in seiner Zeit vielbeachtetes Werk. Es stand neben dem der großen Impressionisten in Deutschland wie Lovis Corinth, Max Liebermann und Max Slevogt. Klein ging 1893 nach München, um sich überwiegend autodidaktisch seiner künstlerischen Ausbildung zu widmen. Dabei führte ihn sein Weg mit so unterschiedlichen Künstlerinnen und Künstlern wie Paula Modersohn-Becker, Wassily Kandinsky oder Edvard Munch zusammen. Als Mitglied der Münchner wie Berliner Secession gehörte er zum Kreis der Impressionisten, mit denen er auch freundschaftlich verbunden war.
Die Ausstellung präsentiert knapp 100 Werke von Philipp Klein zusammen mit Malerinnen und Malern aus seinem Umfeld. Zur bekannten Männerrunde um Slevogt, Corinth, Liebermann, Fritz von Uhde, Wilhelm Trübner und Leo Putz gesellen sich vielversprechende damalige Zeitgenossinnen wie Lotte von Marcard, Juliet Brown sowie Anna Gasteiger. Angelehnt an die gemeinsamen Ausstellungen in den bedeutenden Kunstzentren München und Berlin, sind sie erstmals wieder in dieser Konstellation zu sehen. Präsentiert werden dabei mit Landschaften, Porträts und Stillleben herausragende Gattungen des Impressionismus.
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12.10.2025 – 2.8.2026
Saurier – Faszination Urzeit
Reiss-Engelhorn-Museen, Museum Weltkulturen D5
Von A wie Archegosaurus bis Z wie Zephyrosaurus – Ihre Namen sind oft schwer auszusprechen, doch sie begeistern Kinder wie Erwachsene. Die Rede ist von den Sauriern – den vielgestaltigen Urzeit-Herrschern. Sie sind viel mehr als Stars auf Kinoleinwänden und in Kinderzimmern. Als frühe Lurche und Reptilien, als Flug- und Meeressaurier und als Dinosaurier haben sie viele Millionen Jahre alle Lebensbereiche der Erde besiedelt. Was weniger bekannt ist: Mit den Vögeln setzt sich ihre Geschichte bis heute fort. Spatz, Krähe & Co sind Vogeldinosaurier, deren Ahnen den Asteroideneinschlag vor 66 Millionen Jahren überlebt haben.
Die große Sonderausstellung „Saurier“ ist ein Erlebnis für alle Generationen und holt die Urzeit-Echsen vom 12. Oktober 2025 bis 2. August 2026 nach Mannheim. Anhand zahlreicher versteinerter Lebensreste, Skelette, lebensechter Rekonstruktionen und Präparate gewährt sie spannende Einblicke in die Welt von T-rex & Co. Dabei gibt es Erstaunliches zu entdecken: Nicht jeder Saurier war ein Dinosaurier. Was verraten Spuren über ihre Verursacher? War alles, was Federn hatte, ein Vogel? Die Ausstellung zeigt Funde aus aller Welt sowie faszinierende Entdeckungen aus dem Odenwald und der Pfalz. Außerdem erzählt sie eine ganz besondere Sauriergeschichte aus Mannheim. Erstmals kehrt ein sensationeller Schatz aus dem Naturalienkabinett von Kurfürst Carl Theodor im Original in die Quadratestadt zurück: der weltweit erste beschriebene Fund eines Flugsauriers. Von Mannheim aus sorgte er für Furore.
Bereits im Vorfeld machen ab Sommer thematisch passende Ausflugstipps in die Metropolregion Rhein-Neckar Lust auf die Saurier-Ausstellung. Die Ausflugstipps erscheinen als handliche Faltkarte und in einer Online-Version.
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25.10.2025 – 21.6.2026
Marta Klonowska: Glasmenagerie
Reiss-Engelhorn-Museen, rem-Stiftungsmuseen C4,12
Unter dem Titel „Glasmenagerie“ präsentieren die Reiss-Engelhorn-Museen vom 25. Oktober 2025 bis 21. Juni 2026 Werke der polnischen Künstlerin Marta Klonowska. Ihre gläsernen Tierfiguren sind inspiriert von Gemälden und Zeichnungen alter Meister, wie z.B. des italienischen Malers des Spätmittelalters Giotto di Bondone (1267-1337), des japanischen Holzschnittkünstlers Utagawa Hiroshige (1797-1858) oder des Dresdner Malers der Romantik Johann Friedrich Wilhelm Wegener (1812-1879). In der von ihr selbst entwickelten künstlerischen Sprache und Technik überträgt Marta Klonowska die zweidimensionalen Darstellungen in Skulpturen aus unzähligen, scharfkantigen Glasplättchen und interpretiert sie dabei neu. Ihre Werke faszinieren und verlocken auf vielfältige Weise, beispielsweise durch das Spiel mit dem Licht und das Schillern des Materials, die Lust zur Berührung bei gleichzeitiger Gefahr der Verletzung und durch die zugespitzte (oder überspitzte) Ästhetik. Jede Kreatur erzählt eine Geschichte, denn sie hatte ja bereits ein voriges Leben. Jedes Werk repräsentiert eine Epoche der (Kunst-)Geschichte und jedes ihrer Tiere öffnet eine Welt der Fantasie, der Märchen und Kindheitserinnerungen.
Das gläserne Werk von Marta Klonowska erfährt hohe internationale Anerkennung und ist in allen bedeutenden Sammlungen und Ausstellung zeitgenössischer Glaskunst vertreten. „Glasmenagerie“ ist ihre erste Einzelausstellung in Süddeutschland.
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15.11.2025 – 5.7.2026
Margaret Courtney-Clarke: Geographies of Drought
Reiss-Engelhorn-Museen, rem-Stiftungsmuseen C4,12
Die renommierte und international erfolgreiche Fotografin Margaret Courtney-Clarke setzt sich mit ihren klaren, manchmal surrealen und oft berührenden Bildern mit der extremen Dürre in ihrem Heimatland Namibia und deren sozialen und politischen Folgen auseinander. Ihre Langzeitdokumentation „Geographies of Drought“ ist vom 15. November 2025 bis 5. Juli 2026 in ZEPHYR – Raum für Fotografie der Reiss-Engelhorn-Museen zu sehen. Es ist das Porträt eines Landes, in dem der existenzgefährdende Wassermangel in vielerlei Hinsicht das Leben und den Alltag der Menschen bestimmt. Namibia gehört zu den trockensten Regionen der Erde und der globale Klimawandel verschärft die Situation. Die ständige Wasserknappheit ist einer der Gründe, dass Namibia trotz umfangreicher Bodenschätze von großer sozialer Ungleichheit geprägt ist und weite Teile der Bevölkerung als multidimensional arm gelten.
Mit ihrem künstlerischen Werk will die 1949 in Swakopmund geborene Fotografin Margaret Courtney-Clarke ein öffentliches Bewusstsein für die oft prekären Lebensumstände in ihrem Heimatland schaffen. Ihr Ziel ist es, historisch bedingte gesellschaftspolitische Ungerechtigkeiten aufzudecken und aufzuklären. Gleichzeitig hebt sie den besonderen Einfallsreichtum und die hohe Resilienz hervor, die Frauen in Namibia und in Afrika allgemein angesichts oft widrigster Verhältnissen an den Tag legen müssen, um zu bestehen und ihr Leben zu meistern. Margaret Courtney-Clarke überzeugte mit ihren Arbeiten die Jury des Open Call „Namibia – A Photographic View“, den die Reiss-Engelhorn-Museen gemeinsam mit der Abteilung Kultur und Tourismus der Stadt Windhoek ausgerufen hatten. |