Augustinermuseum und Freiburger Münsterbauverein laden zum Vortrag: „Bellissimo und der schönste Turm“ ein
Was haben die italienische Malerei und das Freiburger Münster miteinander zu tun? Dieser Frage stellen sich Eva Maria Breisig, die die aktuelle Ausstellung „Bellissimo!“ im Augustinermuseum kuratiert hat, und Münsterbaumeisterin Anne-Christine Brehm. In einem gemeinsamen Vortrag am Donnerstag, 10. Oktober, um 18 Uhr im Parler Saal der Münsterbauhütte, Schoferstraße 4, tragen sie ihre Erkenntnisse vor und setzen dafür die Bilder der Ausstellung in Beziehung zu den zeitgleichen Entwicklungen am Freiburger Münster. Der Eintritt ist frei. Um eine Anmeldung unter 0761 214 027-0 oder per E-Mail an info@muensterbauverein-freiburg.de wird gebeten.
„Bellissimo!“, die aktuelle Sonderausstellung im Augustinermuseum am Augustinerplatz, widmet sich der italienischen Malerei vom 13. bis ins frühe 16. Jahrhundert. Über hundert Gemälde und Altartafeln geben einen Überblick über die Entwicklungen der damaligen Zeit – und diese waren stilbildend und bahnbrechend: Neben christlichen entdeckten die Künstler weltliche Motive und bemühten sich um eine größere Realitätsnähe als zuvor. In über drei Jahrhunderten entstand eine neue künstlerische Auffassung von Bewegung, Raum und Menschenbild.
Und was passierte am Münster zu jener Zeit? Auch die Architektur war von Innovationen geprägt, entstanden doch im 13. und 14. Jahrhundert statisch kühne Konstruktionen wie der durchbrochene Turmhelm, der der einfachen Pfarrkirche „den schönsten Turm“ auf Erden bescherte. Die Baumeister der Gotik trieben das Machbare auf die Spitze und definierten die Grenzen neu. Im 16. Jahrhundert wurde der Bau, als eine der wenigen mittelalterlichen Großkirchen überhaupt, mit dem Chor beendet. Doch auch die Renaissance hat mit der südlichen Vorhalle und einem Lettner ihre Spuren am Münster hinterlassen.
Bellissimo – zeitlos schön, so zeigen sich die Bilder der Ausstellung und die Architektur des Freiburger Münsters. Im Vortrag lernen Interessierte wichtige Meilensteine im Bau des Münsters und in der italienischen Malerei von der Gotik bis zur Renaissance kennen – und dürfen sich zudem auf spannende Brückenschläge freuen.
zum Bild oben:
Sandro Botticelli, Anbetung des Kindes, um 1490-1500, LindenauMuseum Altenburg,
Foto: punctum/Bertram Kober |