Museum für Kommunikation Frankfurt
Mi 5. September 2024 | 19:00 Uhr
Frankfurt hat eine lange Geschichte jüdischen Lebens, somit bieten sich viele Stoffe für Comics, um von diesem Leben in Bildern zu erzählen. In einer Gesprächsrunde mit Volker Reiche, Hannah Brinkmann, Jonas Engelmann und Jakob Hoffmann geht es um solche Comics und diese besondere Art der Geschichtsvermittlung. Die Gesprächsrunde ist eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung "Volker Reiche. Comiczeichner & Maler".
Zur Einführung in den Abend stellt Volker Reiche seine Figuren MANU & SAUL vor, die Einblicke in die Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Frankfurt geben. Die Geschichte um MANU & SAUL war während eines Umbaus des Jüdischen Museums Frankfurt von 2016 bis 2018 auf einem Bauzaun zu sehen. In der anschließenden Gesprächsrunde unterhält sich Herausgeber und Organisator von Comicveranstaltungen Jakob Hoffmann mit der Comic-Künstlerin Hannah Brinkmann und dem Literaturwissenschaftler und Lektor Jonas Engelmann über Comics, die jüdisches Leben thematisieren.
Hannah Brinkmann wird dabei unter anderem Einblicke in ihren Comic über den Shoah-Überlebenden Ernst Grube geben, der Ende des Jahres erscheinen wird. Darüber hinaus geht es um Fragen nach dem Verhältnis von Museen zu Comics, besonders in Bezug auf das Thema Vermittlung.
Zu den Personen:
Volker Reiche wurde 1944 in Belzig (Brandenburg) geboren und entschied sich nach dem Jura-Examen ab 1974 für das Schreiben und Zeichnen von Comics. Er zeichnete für die Satiremagazine Pardon und Titanic und war der erste deutsche Donald Duck-Zeichner. Von 1984 bis 2006 schrieb und zeichnete Reiche für Millionen HÖRZU-Leser den Comic-Igel MECKI und von 2002 bis 2022 für die Frankfurter Allgemeine Zeitung die Comic-Serie STRIZZ. Er ist zweifacher Träger des Max-und-Moritz-Preises und im Jahr 2007 erhielt er den Olaf-Gulbransson-Preis.
Hannah Brinkmann wurde 1990 in Hamburg geboren. Sie studierte Grafische Erzählung in Hamburg, Tel Aviv und Angouleme und machte einen Forschungs-Master in Fine Arts & Humanities am Royal College of Arts in London. Ihr Comic-Debüt „Gegen mein Gewissen“ erschien 2020 und wurde für den Comicbuchpreis der Berthold-Leibinger-Stiftung nominiert. Das Buch wurde in die Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung aufgenommen. Gemeinsam mit anderen Zeichner:innen initiierte sie Ende 2023 das Projekt „Wie geht es Dir? Zeichner:innen gegen Antisemitismus, Hass und Rassismus“. Im Herbst 2024 erscheint im avant verlag ihre Graphic Novel „Zeit heilt keine Wunden“ über den Shoah-Überlebenden Ernst Grube.
Jonas Engelmann ist studierter Literaturwissenschaftler, ungelernter Lektor und freier Journalist. Er hat über Gesellschaftsbilder im Comic promoviert, schreibt über Filme, Musik, Literatur, Feminismus, jüdische Identität und Luftmenschen für „Jungle World“, „Neues Deutschland“, „Musikexpress“, „taz“, „Strapazin“ und andere. Engelmann lektoriert Bücher für den Ventil Verlag und gibt die „testcard“ mit heraus.
Jakob Hoffmann, Jahrgang 1964, lebt in Frankfurt am Main und arbeitet als Bildungsreferent in der Jugendarbeit. Daneben organisiert er Veranstaltungen für Comickünstlerinnen und -künstler. In Frankfurt initiierte er Yippie!, das erste Festival für Kindercomics in Europa. Seit 2018 gibt er das Kindercomicmagazin POLLE heraus. Er ist Herausgeber der Anthologie „Nächstes Jahr in“ (Ventil Verlag) und kuratiert Ausstellungen (u.a. "Pssst" im MMK Frankfurt am Main, "Von Menschen, Mäusen und Monstern" im MfK Frankfurt und „Aber ich lebe“ in Erlangen und Ravensbrück).
Die Gesprächsrunde "Jüdische Geschichte(n) im Comic" ist eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung "Volker Reiche. Comiczeichner & Maler", die noch bis zum 27. Oktober 2024 im Museum für Kommunikation zu sehen ist.
Einführung in den Abend: Volker Reiche.
Gesprächsrunde: Hannah Brinkmann, Jonas Engelmann und Jakob Hoffmann (Moderation).
Ort: Museum für Kommunikation Frankfurt, Schaumainkai 53, 60596 Frankfurt am Main
Der Eintritt kostet 4 Euro zzgl. Museumseintritt. Eine Anmeldung ist erforderlich. |