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Walpurgistag | Lesung mit Annett Gröschner
»Mich befällt der Wunsch, in das Zeitgefüge der Welt einzugreifen. Mit großer Geste die Planeten anzuhalten oder die Uhren um einen Tag vorzustellen. Vielleicht würde ich mich daran aufwärmen können.« Annett Gröschner

Es ist der 30. April in Berlin, die Stadt bereitet sich auf die alljährlichen Krawalle in der Walpurgisnacht vor. Für Annja Kobe ist damit der Zeitpunkt gekommen, unbemerkt mit ihrem Vater umzuziehen, der seit zehn Jahren und fünf Monaten tiefgefroren in einer Kühltruhe liegt. Sie bittet Alex um Hilfe, einen Stadtstreicher, der Berlins Schlupflöcher so gut kennt wie kein anderer. Auf ihrer Tagesreise durch die Stadt kreuzen sie die Wege von Menschen, die wegen neuer Besitzverhältnisse die Wohnung wechseln müssen, Gas ablesen oder Taxi fahren, zur Schule gehen oder sie schwänzen, sich auf der Flucht vor der großstädtischen Einsamkeit in Blind Dates stürzen oder glauben, die Welt durch Aktionstheater verbessern zu können. All diese Lebensgeschichten verweben sich zu einem dichten Netz, das sich über die Stadt legt, sodass Berlin selbst zu einem der Protagonisten wird, seine Gegenwart wie Vergangenheit.

Annett Gröschner, 1964 in Magdeburg geboren, wurde für ihr schriftstellerisches Werk mehrfach ausgezeichnet. Neben Romanen schreibt sie Dokumentarliteratur, Theaterstücke und ist als Journalistin für verschiedene Tages- und Wochenzeitungen und das Radio tätig. Seit 2005 unterrichtet sie als Dozentin am Institut für literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft in Hildesheim.

Die Moderation von Lesung und Gespräch übernimmt der Freiburger Schriftsteller Karl-Heinz Ott.

Eine Veranstaltung des Literaturbüros Freiburg.

Mo, 30.04. | 20.00 Uhr | Galerie | Eintritt 6/4 €
 
Eintrag vom: 26.04.2012  




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