Hörspiel von Eva Weissweiler
Regie: Corinne Frottier
Produktion: SWF 1995
Länge: 44 Minuten
In Vorbereitung auf einen Vortrag entwickelt die Musikwissenschaftlerin Holzhäuser feministische Anschauungen am Beispiel der Komponistin, Klaviervirtuosin und Mutter Clara Schumann, zu der sie die eigene Biographie und die ihrer Möhren mümmelnden und rammelnden Kaninchen in Beziehung setzt. Das Ergebnis ist ein lakonischer und ironischer Vortrag voller Wut und voller Selbstvorwürfe. Aber erst mal beginnt er kämpferisch: »Vor sechzehn Jahren, die ersten Nummern der ›Emma‹ waren gerade erschienen und ein in weiteren Kreisen etabliertes feministisches Bewusstsein gab es de facto noch nicht, war ich Musikredakteurin in … und so weiter. Ich bearbeitete den Bereich Symphonie und Oper, ein Gebiet, auf dem, wie Sie wissen werden, Frauen fast gänzlich unterrepräsentiert sind, als Komponistinnen wie als Dirigentinnen, was damit zusammenhängt, dass das Orchester ein paramilitärisch-patriarchalischer Männerbund ist, hervorgegangen aus der kapitalistisch-feudalistischen Imponiertradition höfischer Macht- und Prachtentfaltung.«
Sonntag, 29.04.2012, 18.20 Uhr, SWR2 Hörspiel am Sonntag |