Gehen der Gesellschaft die Denkmale verloren oder den Denkmalen die Gesellschaft?
Das Ortskuratorium München der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) lädt ein am Montag, den 3. Juni 2024 um 18.30 Uhr in der Veranstaltungsreihe: "Denkmalschutz - Geschenk an die Zukunft" zu dem Vortrag „Huhn oder Ei – Gehen der Gesellschaft die Denkmale verloren oder den Denkmalen die Gesellschaft?“. Im Suresnes-Schlössl der Katholischen Akademie in Bayern, Werneckstraße 24 in 80802 München referiert der Kunsthistoriker und Denkmalpfleger Dr. Georg Steinmetzer. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist eine Anmeldung erforderlich unter www.denkmalschutz.de/anmeldung oder bei Axel Hofstadt, Tel. 089-2710750. Der Eintritt ist frei. Um Spenden für die Arbeit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wird herzlich gebeten.
Gehen der Gesellschaft die Denkmale verloren oder den Denkmalen die Gesellschaft? Auf dem Hintergrund dieser Frage versucht Dr. Steinmetzer mit seinen Zuhörern, einen Blick in die Zukunft zu wagen. Seit den Anfängen der Denkmalpflege hatte deren Grundsatz, Vergangenes für Künftige zu erhalten, ausschließlich die materiellen Zeugnisse der Vergangenheit im Blick und nicht die künftigen Generationen, für die sie erhalten wurden. Der Konsens der Gesellschaft zu Erhalt und Pflege der Denkmale galt trotz umwälzender Veränderungen im 20. Jahrhundert als gesichert. Doch seit der Jahrtausendwende bröckelt dieser Konsens. Die Hochzeit der Denkmalpflege scheint vorbei und ein wirtschaftlich wie politisch rauer Wind weht ihr entgegen. Noch schwerer als der Verlust einzelner Denkmale wiegt die Prognose für deren Adressaten in der Zukunft: Angesichts der durch neue Sehgewohnheiten, digitale Erlebnisformen, schwindendes Geschichtsbewusstsein und unscharfe Kulturbegriffe sich verändernden Gesellschaft stellt sich die Frage, wer in 50 Jahren den bis dahin überlieferten Denkmalbestand überhaupt noch wahrnehmen kann und unser Kulturerbe erhalten will. |