Opfer und Täter erzählen
Für ein informatives wie sensibles Zeitdokument sorgt André Groenewoud mit „Jahrhundertverbrechen“. Der Journalist hat zwölf Jahrhundertverbrechen, die Deutschland und die Welt bewegten, festgehalten, da er wissen wollte: Was machen diese dramatischen Lebenseinschnitte mit den Betroffenen? Antworten fand er in zahlreichen Gesprächen mit Opfern und Tätern, wie Kaufhaus-Erpresser Arno Funke alias „Dagobert“ oder dem berühmten Napalm-Mädchen aus Vietnam. Auf bewegende Weise rückt Groenewoud das in den Mittelpunkt, was oft vergessen wird: den Menschen.
Der Autor André Groenewoud, Jahrgang 1972, hat nach dem Abitur BWL studiert, wusste aber schon immer, dass er Journalist werden wollte. Der Emsländer arbeitete als Chefreporter und Autor für die Bunte in München und Paris, schrieb für den Stern und war Korrespondent der Reportage-Agentur Zeitenspiegel in New York. Nach Europa und Amerika ist er nun für das ZDF im Südostasien-Studio in Singapur im Einsatz. André Groenewoud berichtete in seiner Laufbahn weltweit über Schulmassaker, Naturkatastrophen und Terroranschläge, besuchte die Deutsche Kerstin Cameron in der Todeszelle eines Gefängnisses in Tansania und trug mit seinem Artikel dazu bei, dass sie später freigelassen wurde. Als Interviewer sprach André Groenewoud mit Ministern, Ministerpräsidenten, Bundeskanzlern, Bundespräsidenten, Premierministern, Staatschefs, Königen und Kaisern. 2019 erschien sein erstes Buch: »Das wollte ich Ihnen noch sagen - Ein Jahrhundert im Gespräch.«
Verlag Topicus 2023, 256 Seiten, € 11,99 (D)
ISBN 978-2-496-71400-5 |