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© VG Bild-Kunst, Bonn 2023, Foto: Bernhard Strauss | | | Neue Präsentation: Künstlerin sein! | Selbstporträts von kunstschaffenden Frauen aus der Sammlung des Museums für Neue Kunst Freiburg
Was bedeutet es Künstlerin zu sein? Welche Schwierigkeiten gab es in der Vergangenheit? Und vor welchen Herausforderungen stehen sie heute? Künstlerinnen sind in Ausstellungen und musealen Sammlungen oft unterrepräsentiert. Das Museum für Neue Kunst widmet sich ab sofort mit der Schau „Künstlerin sein!“ den Selbstporträts von Malerinnen, Bildhauerinnen, Grafikerinnen oder Medienkünstlerinnen aus der eigenen Sammlung.
Mit der Weimarer Verfassung 1919 war die Frau dem Mann gesetzlich gleichgestellt. Frauen konnten so das erste Mal in der Geschichte wählen gehen und gewählt werden. Auch der Zutritt zu Kunstakademien ist seitdem möglich und sie können offiziell den Beruf Künstlerin ausüben. Malen und Zeichnen wurden damit aus dem Bereich der Freizeitbeschäftigung höherer Töchter herausgehoben, das zuvor nur in sehr teuren, sogenannten ‚Damenklassen‘ erlernt werden konnte. Doch bis hierhin war es ein langer Weg und selbst heute ist es teilweise keine Selbstverständlichkeit Künstlerin zu sein oder zu werden. Auch wenn sich das Bewusstsein für die Thematik geschärft hat, so sind Werke von Künstlerinnen in öffentlichen Sammlungen noch immer untervertreten – auch im Museum für Neue Kunst sind es erst etwa 25 Prozent.
Die Präsentation „Künstlerin sein!“ widmet sich den Selbstbildnissen von sechs kunstschaffenden Frauen aus unterschiedlichen Zeiten: Eva Eisenlohr (1891–1977), Fridel Dethleffs-Edelmann (1899–1982), Gretel Haas-Gerber (1903–1998), Melitta Schnarrenberger (1909–1996), Maria Lassnig (1919–2014) und der zeitgenössischen Künstlerin Susanne Kühn (*1969). Die Selbstporträts sind teils in jungem, teils in fortgeschrittenem Alter entstanden. Mal zeigen sie sich mit Mitte 20 malend, vor der Staffelei im Atelier sitzend, den Pinsel erhoben, die Farbpalette in der Hand – selbstbewusst und zugleich prüfend. Mal präsentieren sie sich in der Auseinandersetzung mit dem alternden und verletzlichen Körper. Klar ist: Sie verstehen sich als Künstlerinnen und ihre Werke scheinen auch eine Art Selbstvergewisserung des eigenen Schaffens zu sein.
Ergänzt wird die Schau durch wechselnde raumgreifende Installationen von zeitgenössischen Künstlerinnen in einem weiteren Raum der Ständigen Sammlung. Sie werden mitunter erstmals öffentlich gezeigt. Den Auftakt macht das Werk „o.T. (11 Bahnen, Köln)“ (2020) von Anna Schütten. Ihr Werk ist ein Spiel mit Licht und Farben: Von der Decke hängende bemalte Stoffbahnen laden die Besucherinnen und Besucher ein, zwischen ihnen hindurch zu wandern und neue Wege im Ausstellungsraum zu gehen.
Das Museum für Neue Kunst ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und donnerstags von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 27 Jahren sowie mit Museums-PASS-Musées ist der Eintritt frei. Mehr auf www.freiburg.de/museen.
zum Bild oben:
Museum für Neue Kunst – Städtische Museen Freiburg, Anna Schütten „o.T. (11 Bahnen, Köln)“
© VG Bild-Kunst, Bonn 2023, Foto: Bernhard Strauss | | | Eintrag vom: 10.08.2023 | |
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