Einsparungen sind mit Grund für die Absage
Die Karlsruher Künstler*innenmesse, die turnusgemäß alle zwei Jahre stattfindet und Künstler*innen aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Elsass einlädt, ihre Arbeiten während eines Messewochenendes der Öffentlichkeit vorzustellen, fällt 2024 und 2026 aus.
Knapp 2.300 Menschen bei Jubiläumsausgabe 2022
Über 30 Jahre war die Karlsruher Künstler*innenmesse Treffpunkt und Plattform für die regionale Kunstszene. Künstlerinnen und Künstler aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Elsass konnten sich beim Kulturamt um eine Teilnahme an der Messe und am Plakatwettbewerb bewerben. Die Kunstschaffenden präsentierten ihre Arbeiten im direkten Austausch mit Kunstinteressierten und Käuferinnen und Käufern, ohne Vermittlung durch Galerien, wie es bei Kunstmessen normalerweise gängige Praxis ist. Das Messeformat war von Beginn an auch wesentlicher Bestandteil der lokalen Kunstförderung und -vermittlung. Die Städtische Galerie verzeichnete bei der Jubiläumsausgabe der 25. Karlsruher Künstler*innenmesse 2022 2.372 Besuchende beim Messewochenende und im Verlauf der anschließenden Ausstellung der 32 jurierten Werke.
Verkaufszahlen hielten sich in Grenzen
Nur unzureichend funktioniert hat das Format als Verkaufsmesse. Zu oft blieben die Verkaufszahlen weit hinter den Erwartungen der Ausstellenden zurück. Die Veranstalter, das Kulturamt der Stadt Karlsruhe und der Bezirksverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Karlsruhe haben nun, insbesondere auch angesichts der schwierigen Haushaltssituation der Stadt, die Karlsruher Künstler*innenmesse 2024 und 2026 abgesagt.
Die Stadt Karlsruhe führt mit der Aufstellung des Doppelhaushaltes 2024/25 ihren vor einigen Jahren begonnenen Prozess zur Haushaltssicherung fort, mit dem Ziel, zum Jahresende im Gemeinderat einen genehmigungsfähigen Haushalt verabschieden zu können.
Entscheidung muss bereits jetzt getroffen werden
"Auch das Kulturdezernat ist gezwungen, seinen Teil zur Haushaltssicherung beizutragen. Mit der Karlsruher Künstler*innenmesse stellen wir schweren Herzens eine Karlsruher Veranstaltung bis auf weiteres zur Disposition. Der Zeitpunkt der Absage der Künstler*innenmesse 2024 und 2026 noch vor den Entscheidungen des Gemeinderates über das entsprechende Maßnahmenpaket zur Haushaltssicherung hat organisatorische Gründe. Eine Veranstaltung wie die Karlsruher Künstler*innenmesse benötigt Planungssicherheit und mindestens ein Jahr Vorlaufzeit. Langfristig werden wir versuchen, die Streichung der Karlsruher Künstler*innenmesse durch andere Formen der Künstlerinnen- und Künstlerförderung aufzufangen", erklärt Kulturbürgermeister Dr. Albert Käuflein.
Über die Maßnahmen zur Haushaltssicherung wird der Gemeinderat im November 2023 im Rahmen der Beratungen über den Doppelhaushalt 2024/25 entscheiden. |