Neue Ausstellung im Museum für Neue Kunst
Highlights aus 30 Jahren Förderverein
„Neue Kunst macht Freu(n)de“: Und das seit 30 Jahren – denn so lange besteht der Förderverein Museum für Neue Kunst bereits. Künstlerinnen, Künstler und Kunst zu unterstützen ist dem stetig wachsenden Kreis seiner Mitglieder genauso wichtig, wie persönliche Begegnungen und Austausch. Deswegen feiert das Museum ab Freitag, 7. April, dieses Jubiläum mit einer Ausstellung und einem vielseitigen, experimentellen und partizipativen Programm, bis die „Bude“ brummt! Über 50 Kunstwerke hat der Verein dem Museum bis heute geschenkt. Die Schau präsentiert eine Auswahl, ergänzt um Arbeiten, die die Sammlung erweitern könnten. Bis Sonntag, 10. September, sind Besuchende eingeladen, sie zu erleben. Das Besondere: 22 wöchentlich wechselnde Kurzausstellungen und Workshops von regionalen Künstlerinnen, Künstlern und Kollektiven lassen das Haus während der gesamten Laufzeit vibrieren. Museum und Verein reflektieren so Vergangenes, greifen aktuelle Debatten auf und entwickeln Visionen für die Zukunft des Hauses.
Ob als Sprachrohr, Veranstalter oder Impulsgeber – der Förderverein hat das Museum für Neue Kunst nicht nur unterstützt, sondern entscheidend vorangebracht und mitgeformt. Die Schau präsentiert zum einen eine Auswahl der Schenkungen, zum Beispiel Thomas Ruffs Arbeit „jpeg sl01“ (2007), die Teil einer Serie des international renommierten Fotografen ist. Hier manipuliert er online gefundene, als jpg-Datei komprimierte Bilder mit digitalen Mitteln und lässt sie verpixeln. Betrachtet das Publikum die Bilder aus unterschiedlichen Abständen, so verändern sich Wahrnehmung und Wirkung. Mandana Moghaddams Werk „Chelgis III“ (2007), das im Zuge der Ausstellung „Iran.com“ (2006/07) angekauft wurde, verbindet die Biografie der Künstlerin mit den politischen Ereignissen um sie herum. Das Werk arbeitet mit Haaren als Symbol für die Einschränkungen von Frauen im Iran und ist damit hochaktuell. Die Bildhauerin Pia Stadtbäumer bewegt sich mit ihren figurativen Plastiken und Rauminstallationen auf der Grenze von Naturalismus zu Künstlichkeit, von Humor zu Ernsthaftigkeit, von Kitsch zu Anmut. Besucherinnen und Besucher sehen bei der Skulptur „Engel (Katrin, St. Brouwn)“ (2001) einen realistisch dargestellten, aber proportional geschrumpften Körper – halb Engel, halb Mensch.
Die Ausstellung zeigt auch Werke, die die Sammlung des Museums künftig ergänzen könnten. Dazu zählt auch Peter Vogels „Schattenorchester III“ (1998). Mit seinen Klangskulpturen spürt der Künstler Fragen nach, wie: Können Schatten Musik machen? Und wenn ja, wie klingt so etwas? Das Publikum interagiert mit dem Kunstwerk und aktiviert so die Instrumente des Orchesters.
Eine Besonderheit von „Bis die Bude brummt“ sind 22 wöchentlich wechselnde Kurzausstellungen, zu denen jeden Donnerstag um 18 Uhr, an Feiertagen um 16 Uhr, eine Midissage stattfindet. In einem Open Call riefen Förderverein und Museum Kunstschaffende aus der Region dazu auf, sich mit individuellen Konzepten zu bewerben und so Teil des Jubiläumsprojektes zu werden. Über 180 Einsendungen landeten im Museum, eine elf-köpfige Jury traf die Auswahl. Den Anfang macht Chris Popovics Installation „Transformation“ (2023). Für alle, die selbst aktiv werden möchten, gibt es immer donnerstags einen neuen Workshop, von Gestalten in Ton über Tai-Chi und Upcycling bis zu Rap-Musik. Der Eintritt ist frei. Reservierungen sind über den Online-Shop (www.museen-freiburg.de/shop) möglich.
Christine Litz und Katharina Ehrl vom Museum für Neue Kunst haben die Schau zusammen mit Mitgliedern des Fördervereins kuratiert.
Führungen und Familienangebote ergänzen das Programm. Der Buchungsservice (museumspaedagogik@stadt.freiburg.de, Tel. 0761 201-2501) informiert über Führungen für Gruppen und Schulklassen. Mehr zur Ausstellung und zum Begleitprogramm sowie eine Liste aller Wechselausstellungen und Workshops gibt es unter www.freiburg.de/bis-die-bude-brummt.
Das Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und Donnerstag bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 7 Euro, ermäßigt 5 Euro, unter 27 Jahren ist er frei. Tickets gibt es an der Museumskasse oder unter www.museenfreiburg.de/shop.
zum Bild oben:
Museum für Neue Kunst – Städtische Museen Freiburg,
Ausstellungsansicht „Bis die Bude brummt“
(c) Foto: Patrick Seeger/Stadt Freiburg |