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Steigende Zahlen der Besucherzahlen in den Städtische Museen Freiburgs
In 2022 kamen wieder mehr Gäste, trotz wechselnder Zugangsbeschränkungen wurde das Niveau vor der Pandemie teilweise wieder erreicht

240.672 Gäste kamen in die fünf Häuser, davon 107.893 ins Augustinermuseum mit dem Haus der Graphischen Sammlung

Größter Zuspruch für Ausstellung „Freiburg und Kolonialismus: Gestern? Heute!“

Die Städtischen Museen Freiburg konnten 2022 stark gestiegene Besuchszahlen verbuchen. Insgesamt kamen 240.672 Gäste in die Ausstellungen der fünf Häuser. Mit einem Plus von über 100.000 Besucherinnen und Besuchern im Vergleich zum Vorjahr wurde fast das Niveau vor der Corona-Krise erreicht. So waren es 2021, im zweiten Jahr der Pandemie, 135.957 und 2019, im Jahr vor Corona, 276.800 Museumsgäste. 2022 waren alle Museen mit wechselnden Zugangsbeschränkungen durchgängig geöffnet, und auch die Museumsnacht fand nach zwei Jahren Pause wieder statt.

Das Augustinermuseum mit dem Haus der Graphischen Sammlung haben im vergangenen Jahr 107.893 Kunstbegeisterte besucht, knapp 50 Prozent mehr als im Vorjahr: 2021 waren es 54.914 Personen, vor der Pandemie 143.538. Angesichts baubedingter Teilschließungen und Sanierungsarbeiten ist das für 2022 ein erfreuliches Ergebnis. Nach fast vierjähriger Schließung wurde die Gemäldegalerie im Dachgeschoss im September 2022 mit der Schau „Faszination Italien“ wiedereröffnet, sie präsentiert Malerei des 19. Jahrhunderts.

Besonders die Ausstellung „Freiburg und Kolonialismus: Gestern? Heute!“ stieß im Augustinermuseum auf großen Zuspruch. Bereits 40.250 Personen, darunter viele Schulklassen, interessierten sich für Themen wie Rassismus und wirtschaftliche Ausbeutung zur Zeit des Kolonialismus und ihre Auswirkungen bis heute. Die Ausstellung wird durch die Baden-Württemberg-Stiftung und das Landesministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst gefördert. Sie läuft noch bis zum 25. Juni 2023.

Bis Anfang des Jahres war außerdem eine Doppelausstellung zum Künstler Johann Baptist Kirner zu sehen: Vom 26. November 2021 bis zum 3. April 2022 kamen insgesamt 15.013 Menschen in die Gemäldeausstellung „Erzähltes Leben“ in der Ausstellungshalle und vom 29. Oktober 2021 bis zum 30. Januar 2022 besuchten 3.440 Gäste die Schau „Der Blick des Zeichners“ im Haus der Graphischen Sammlung.

Drei weitere Kabinettausstellungen lockten 2022 in das Haus der Graphischen Sammlung: Die Schau „Christoph Meckel – Mensch-Sein, Kind-Sein, Ich-Sein“, die vom 5. März bis zum 19. Juni lief und vom Museum für Neue Kunst ausgerichtet wurde, erreichte 3.443 Menschen. In „Typisch!? Freiburg und die Region in Fotos von Willy Pragher“ sahen vom 23. Juli bis zum 16. Oktober 3.978 Gäste Schwarz-Weiß- und frühe Farbfotografien. Seit November begeistert „Kammerspiel: Die Sammlung Gabriele Rauschning“, ebenfalls präsentiert vom Museum für Neue Kunst, die Besucherinnen und Besucher. Bis Ende Dezember haben sich 1.011 Grafik-Fans mit der Frage beschäftigt, wie es sich mit Kunst lebt. Die zweiteilige Ausstellung läuft noch bis zum 14. Mai 2023.

Im Museum Natur und Mensch sorgten im vergangenen Jahr 55.200 kleine und große Gäste für regen Betrieb. 2021 waren es insgesamt 41.573 Gäste und vor der Pandemie 61.419. „Tierisch giftig!“, die erfolgreichste Ausstellung im Jahr 2021, zählte vom 18. Mai 2021 bis zum 23. Januar 2022 insgesamt 43.172 Besucherinnen und Besucher. „Vom Ei zum Küken“ verbuchte im vergangenen Jahr 19.679 Besucherinnen. Gut angenommen wurde seit dem 1. Juni mit 26.240 Besucherinnen und Besuchern die Ausstellung „Handle with care – Sensible Objekte der Ethnologischen Sammlung“. Sie beschäftigt sich mit Themen wie Kolonialer Raubkunst und Provenienzforschung und läuft noch bis zum 22. Januar 2023.

Das Museum für Neue Kunst erzielte mit 33.023 Besucherinnen und Besuchern ein deutliches Plus von fast 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (16.948); 2019 kamen 36.186 Kunstinteressierte. Die Ausstellung „Freundschaftsspiel. Horst und Gabriele Siedle-Kunststiftung : Museum für Neue Kunst“ verzeichnete vom 1. Oktober 2021 bis zum 6. März 2022 10.653 Besuche. Vom 25. März bis zum 9. Oktober präsentierte das Haus „Someone Else. Die Fremdheit der Kinder“. 17.428 Personen, darunter viele junge Menschen, erkundeten die Arbeiten internationaler Künstlerinnen und Künstler. Gut angelaufen ist seit dem 28. Oktober die Schau „Phänomen Großmann trifft auf künstlerische Fotografie“, die noch bis zum 19. Februar die Wechselwirkung zwischen zeitgenössischer Fotografie und dem Werk von Rudolf Großmann (1882–1941) thematisiert. 6.052 Gäste kamen hierfür bis Ende Dezember ins Museum. Aber auch in der Ständigen Sammlung hat sich einiges getan: Seit dem 16. September lockt das Museum Kunstinteressierte mit Werken von Peter Dreher (1932–2020) und seit Oktober erweitert der Bronzeguss „Der Kuss“ von Auguste Rodin (1840–1917) den Bestand im Skulpturenraum.

Das Archäologische Museum Colombischlössle konnte sich 2022 über 31.190 Besucherinnen und Besucher freuen. Damit zählte es deutlich mehr Archäologie-Fans als 2021 (16.348) und sogar mehr als vor der Pandemie, 2019 waren es 23.119. Der dritte Teil der Trilogie zum Stadtjubiläum, „freiburg.archäologie – Leben vor der Stadt“, lief vom 28. Mai 2020 bis zum 9. Januar 2022 und zählte insgesamt 18.154 Gäste. „Habalukke – Schätze einer vergessenen Zivilisation“ erfreute sich großer Beliebtheit. Vom 7. April bis zum 28. August hinterfragten 13.860 Personen Erkenntnistheorien der Archäologie, die Museumspraxis und die Geschichte ausgestellter Objekte der vermeintlichen Mittelmeer-Zivilisation „Habalukke“. Die Laufzeit der Ausstellung wurde aufgrund des Erfolgs verlängert. Auch der neu konzipierte Dauerausstellungsbereich „Untergang und Aufbruch – Frühmittelalter am südlichen Oberrhein“ lockte seit Oktober bis zum Jahresende viele ins Museum.

Das Museum für Stadtgeschichte besuchten 2022 13.366 Geschichtsinteressierte. 2021 war es mit 6.138 weniger als die Hälfte. Vor der Pandemie lag die Gesamtbesuchszahl bei 12.538 Menschen – damit hat auch dieses Haus das Niveau von 2019 übertroffen.

Das Bildungsangebot der Städtischen Museen Freiburg wurde 2022 sehr gut angenommen. Insgesamt nahmen 22.759 Kinder, Jugendliche und Erwachsene an Führungen, Workshops, Lesungen, Konzerten und weiteren Veranstaltungen teil. Auch wegen wegfallender Pandemie-Auflagen waren es rund 10.000 Personen mehr als 2021 (12.703).

Die Zahl digitaler Gäste ist 2022 weiter angestiegen. Die Website der Städtischen Museen Freiburg zählte im vergangenen Jahr 198.732 Besuche, 2021 waren es 173.641. Auf die vielfältige Online-Sammlung warfen 2022 17.925 Menschen einen Blick, 2021 wurde dieses Angebot von 18.077 Personen genutzt – damit ist die Zahl etwa konstant geblieben. Die Online-Sammlung ging 2020 mit 800 Objekten an den Start, wuchs 2021 auf 1.572 und 2022 auf 2.675 Objekte an.

Auch die Social-Media-Kanäle der Häuser haben 2022 an Reichweite gewonnen. Insgesamt haben die Museen 7.514 Abonnentinnen und Abonnenten auf Facebook und 5.533 auf Instagram mit Videos, Stories und Posts versorgt. Neu hinzugekommen sind die Instagram-Accounts des Museums Natur und Mensch, des Augustinermuseums und der Museumsnacht. Obwohl es erst 2024 eröffnen soll, ist das Dokumentationszentrum Nationalsozialismus schon jetzt auf Facebook und Instagram aktiv dabei, um sich zu vernetzen und über Veranstaltungen zu informieren. Auch auf dem datenschutzkonformen Netzwerk Mastodon informieren die Museen weiter über neue Ausstellungen.

Ob digital oder vor Ort: Auch 2023 erwartet die Besucherinnen und Besucher der Städtischen Museen Freiburg ein vielversprechendes Programm. Die Saison startet am Samstag, 25. Februar, im Museum Natur und Mensch mit der Traditionsausstellung „Vom Ei zum Küken“, in der die Tiere Botschafter für einen respektvollen Umgang mit der Natur sind. Alle aktuellen Ausstellungen gibt es unter www.freiburg.de/ausstellungen
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Eintrag vom: 16.01.2023  




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