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© Estate Birgit Jürgenssen/Bildrecht Wien, 2022, Courtesy Galerie Hubert Winter | | | Denkraum Deutschland 2022: LOVE & PEACE. Kunst, Konflikt und Frieden | Pinakothek der Moderne, München
22.10. bis 30.10.2022, täglich außer Montag 12-bis18 Uhr, Donnerstag bis 20 Uhr, Eintritt frei
Bereits zum vierten Mal findet in der Pinakothek der Moderne der DENKRAUM DEUTSCHLAND statt. 2021 wurde das Kunstvermittlungsformat von der European Museum Academy (EMA) für seine experimentelle Auseinandersetzung mit der sozialen Rolle des Museums ausgezeichnet.
Im DENKRAUM DEUTSCHLAND, einem Ausstellungs- und Aktionsraum, tauschen sich eine Woche lang Künstler:innen, Designer:innen und Expert:innen unterschiedlicher Fachgebiete mit dem Museumspublikum über aktuelle gesellschaftspolitische Themen aus – ganz im Sinne von Joseph Beuys, der das Museum als einen Ort der permanenten Konferenz verstand und dessen „Reden über das eigene Land: Deutschland“ 1985 in den Münchner Kammerspielen Inspiration für das Projekt war.
Als öffentlich sichtbares, bewusst niederschwelliges Projekt der Kunstvermittlung setzt der DENKRAUM DEUTSCHLAND die sammlungsübergreifende Zusammenarbeit in der Pinakothek der Moderne über das 20-jährige Jubiläum des Museums hinaus fort.
Der DENKRAUM DEUTSCHLAND 2022 widmet sich unterschiedlichen Konfliktfeldern und dem sozialen Frieden.
Die Weltgesellschaft des 21. Jahrhunderts ist konfrontiert mit Krisen globalen Ausmaßes, die durch die digitale Vernetzung überall und für alle sichtbar und erfahrbar werden. Zwar leben wir in Deutschland in vergleichsweise noch sicheren bzw. friedlichen Zeiten, doch werden die möglichen Folgen bewaffneter Konflikte immer unübersichtlicher. Klimawandel, Ressourcenknappheit, internationale organisierte Kriminalität, Diskriminierung von Minderheiten oder Identitätskonflikte beschleunigen bestehende Dynamiken und verschärfen sie. Wo es Staaten nicht gelingt, für die Sicherheit ihrer Bürger:innen zu sorgen, drängen andere Kräfte in das Vakuum –mit oft kaum mehr zu kontrollierenden Auswirkungen. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen eröffnen Kunst und Kultur neue Blickwinkel – und Menschen können ihr Denken zur Gestaltung einer friedvollen Welt einsetzen. Kunst und kreatives Denken sind möglicherweise Wege zu einem respektvollen Miteinander, um Widersprüche als energetisches Feld in Erkenntnisse zu verwandeln und einen Ausgleich zwischen Differenzen herzustellen. Wie lässt sich dieser Friedensprozess denken und aktiv mitgestalten? Welche Kompetenzen brauchen wir für diesen Frieden? Wie erhalten und fördern wir liberale Demokratien? Welche Rolle kann die Kunst dabei spielen?
Der DENKRAUM DEUTSCHLAND ist bewusst partizipativ und macht die soziale Rolle des Museums sichtbar.
Eine Woche lang wird der DENKRAUM DEUTSCHLAND zu einem utopischen Ort, an dem anhand von künstlerischen Konzepten und Projekten Ideen zum sozialen Frieden aufgezeigt werden und Expert:innen verschiedener Krisenfelder zusammen mit dem Museumspublikum diskutieren. Ziel ist es, die vermeintlich unterschiedlichen gesellschaftlichen Spannungsfelder (Klimawandel, Diskriminierung und Rassismus, Queerfeindlichkeit usw.) in einen kreativen Bezug zueinander zu setzen und gemeinsam mögliche Visionen für eine friedliche Zukunft zu entwickeln.
Der DENKRAUM DEUTSCHLAND wird von Expert:innen unterschiedlicher Fachrichtungen begleitet – bei der Auswahl der Ausstellungsbeiträge und durch ihre Mitwirkung an Diskussionsveranstaltungen:
Natalie Amiri, München: Journalistin, Fotografin, bis 2020 Leiterin des ARD-Studios Teheran, 2022 Publizistik-Preis der Landeshauptstadt München
Sara-Duana Meyer, Berkeley und München: Politische Ökologin und Kulturproduzentin
Dr. Cole Collins, Edinburgh und München: Kunsthistoriker und Dozent an der Universität Edinburgh für Feminist and Queer Theories
Zentrum für Konfliktforschung, Philipps-Universität, Marburg
Im Ausstellungsraum finden täglich Performances, Führungen, Vorträge, Workshops und Diskussionen statt.
Konzeption und Organisation DENKRAUM DEUTSCHLAND:
Miro Craemer (Künstler und Kunstvermittler) in Zusammenarbeit mit Ulrich Ball (Kunstvermittlung Pinakothek der Moderne)
zum Bild oben:
Birgit Jürgenssen, „Love & Peace“, 2001,
© Estate Birgit Jürgenssen/Bildrecht Wien, 2022, Courtesy Galerie Hubert Winter, Wien | Mehr | | Eintrag vom: 21.10.2022 | |
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