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Mittwoch, 24. April 2024
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Gegenwartskunst: Radical Encounters | Perspektiven des Afropäischen
John Akomfrah, Mohamed Bourouissa, Johny Pitts | mit einer Performance von Jasmine Tutum

Vernissage: Do 05.05. | 19:00 | Uhr | E-WERK Foyer

Hip-Hop und Afropäische Identität, Teddy Smith, Freiburger Sänger und ehemaliger Rapper, im Gespräch mit Mohamed Bourouissa und Johny Pitts | mit Hip-Hop

Ausstellungsdauer: Fr 06.05. – So 03.07.

In seinem Buch Afropäisch beschreibt Johny Pitts die Geschichten der schwarzen Europäer auf seiner Reise durch Europa. Angetrieben, seine eigene Pluralität zu behaupten, trifft er in den Straßen der europäischen Städte auf positive gelebte Interaktionen zwischen den Kulturen Afrikas und Europas. Seine Reise ist eine Suche nach Momenten des Afropäischen, in denen das Schwarzsein an der Gestaltung einer allgemeinen europäischen Identität beteiligt ist.

Für diesen afro-europäischen Weg ist die Aufarbeitung, Dokumentation und Verbreitung der lange ignorierten Geschichte der schwarzen Europäer notwendig. Pitts ist wie James Baldwin der Meinung, dass die Versöhnung mit der Wahrheit der beste Weg für jeden Menschen ist, unabhängig von seiner ethnischen Zugehörigkeit, ganz im Sinne von Frantz Fanons Überzeugung, dass die „Unterwerfung für den Geist des Unterjochenden genauso schädlich ist wie für den der Unterjochten“ (Pitts 2020: 351).

Die Ausstellung Radical Encounters, Perspektiven des Afropäischen stellt sich den dringlichen Fragen eines gemeinsamen afropäischen Wegs in der Auseinandersetzung mit den Filmen, Fotos, Installationen von John Akomfrah, Mohamed Bourouissa, Johny Pitts und einer Performance von Jasmine Tutum. Für alle diese Künstler ist Fanons Auffassung wichtig, dass jede Generation ihre Verpflichtung hat, um eine gemeinsame Zukunft zu gestalten.

Filminstallation: John Akomfrah, Transfigured Night: Galerie 1

Ausstellung: Mohamed Bourouissa, I lost My Name: Galerie 2

Installation im Stadtraum Johny Pitts, Afropean Express: Reisen ins schwarze Europa

ist vom 5.5.-13.6.2022 am Rotteckring 14-16, (Abschnitt zwischen Trattoria Tizio und Colombi Hotel) Freiburg zugänglich. Siehe Plan.

Performances Jasmine Tutum, Voice is Vision: Fotoecke, Bildhauerhalle E-WERK

Do 5. Mai: 21:00 Uhr
Fr 6. Mai: 21:30 Uhr | Sa 7. Mai: 21:30 Uhr
So 29. Mai: 21:00 Uhr | Mo 30. Mai: 21:00 Uhr im Rahmen des Freiburg Festivals «Performing Democracy»
Fr 10. Juni: 21:00 Uhr

Veranstaltung:

Fr 10. Juni, 19:00 Uhr, Saal

Afropäische Zukunft I Wie können wir sie gemeinsam gestalten? Ein Abend mit Vortrag, Lesung, Film und Roundtable. Mit Dr. Emily Ngubia Kessé, Dr. Natascha A. Kelly, Johny Pitts, Jasmine Tutum u.a.

John Akomfrah lebt und arbeitet in London, und ist ein angesehener Künstler und Filmemacher, dessen Werke sich durch die Erforschung von Erinnerung, Postkolonialismus, Zeitlichkeit und Ästhetik auszeichnen und sich häufig mit den Erfahrungen von Migranten in der weltweiten Diaspora auseinandersetzen. Akomfrah war Gründungsmitglied des Black Audio Film Collective, zu deren Filmwerken u.a. Handsworth Songs (1986), The Unfinished Conversation (2012) oder Peripeteia (2012) zählen. Seit 2015 hat Akomfrah zahlreiche Multi-Screen-Filminstallationen wie Vertigo Sea (2015), Purple (2017), Precarity (2017) oder Mimesis, African Soldier (2018) geschaffen. Im Jahr 2019 präsentierte er Four Nocturnes im ghanaischen Pavillon während der 58. Biennale von Venedig.

Mohamed Bourouissa, in Blida (Algerien) geboren, lebt und arbeitet in Paris. Bourouissa beschreibt die zeitgenössische Gesellschaft implizit, durch ihre Konturen. Seine Fotografien und Videos, die sich kritisch mit dem Bild der Massenmedien auseinandersetzen, zeigen Menschen, die an der Schnittstelle von Integration und Ausgrenzung zurückbleiben. Im Gegensatz zu falschen, vereinfachenden Medienkonstruktionen führt der Künstler wieder Komplexität in die Darstellung der Ränder der Hypervisibilität ein. Bourouissa ist mit zahlreichen Ausstellungen international präsent. Seine Video-Installation Pas le temps pour les regrets wurde 2018 für den Prix Marcel Duchamp nominiert und 2020 erhielt er den Fotopreis der Deutschen Börse.

Johny Pitts, Fotograf, Schriftsteller und Rundfunkveranstalter, lebt und arbeitet in London.

Er wuchs als Sohn einer weißen britischen Mutter und eines afroamerikanischen Vaters in Sheffield, im Norden Englands, auf. Seine Reise mit dem Zug durch Europa, um seine eigene Identität und die der vielen schwarzen Gemeinschaften auf diesem Kontinent besser zu verstehen, beschreibt er im Buch Afropäisch. Eine Reise durch das schwarze Europa (Suhrkamp, 2020). Es wurde 2021 mit dem Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung sowie dem Europäischen Essaypreis ausgezeichnet. Pitts ist der erste Empfänger des Ampersand / Photoworks Stipendiums.

Jasmine Tutum, Performancekünstlerin und Dub-Poetin, geboren in Tokio, aufgewachsen in Kingston / Jamaika, lebt und arbeitet in Freiburg / Deutschland. Tutum studierte Kunstgeschichte und Fotografie. In Voice is Vision erkundet Tutum die Möglichkeiten der visuellen Poesie, um alternative Visionen von Schwarzsein zu schaffen. Sie kombiniert Videoinstallation, Recherche, Performance, Poesie, Spoken Word und Gesangsexperimente, um Raum für transkulturelle Identitäten zu schaffen, die Afrika, die Karibik, Asien und Europa umfassen.

Gefördert von Stiftung Kunstfonds, Neustart Kultur.

Öffnungszeiten: Do-Fr jew. 17:00-20:00 Uhr, Sa 14:00-20:00 Uhr, So 14:00-18:00 Uhr

Eintritt frei
 
Eintrag vom: 25.04.2022  




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