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Hörspieltipps

 
Hörspieltipp: Ich, Mädchen aus Seeland
Von Marjolein Bierens
Aus dem Niederländischen von Lou Brouwers
Mit: Kathrin Angerer
Komposition: Jeroen Kuitenbrouwer
Regie: Marlies Cordia
(Produktion: SWR 2004)

“Vom Käse habe ich stinken gelernt”. Zunächst lässt das Mädchen aus Seeland alles gelassen mit sich geschehen, doch irgendwann bestraft sie die obskuren männlichen Elemente des Bauernlebens mit extremer Gewalt und fährt in die Großstadt, wo sie mit der gleichen naiven, aber rigorosen Einstellung auf alles reagiert, was ihr dort begegnet. Trotz der Tragik und der Gewalttätigkeiten bleibt der Ton aufgeweckt; das Mädchen aus Seeland lässt sich nicht verrückt machen.
Das Klangbild von Jeroen Kuitenbrouwer kommentiert die Erlebnisse der Heldin und setzt sie in eine weite, panoramaartige Kulisse.

Sonntag, 21. Februar 2021, 18:20 Uhr
SWR2 Hörspiel am Sonntag
 
 

„Saal 101“: SWR2 sendet 12-Stunden-Hörspiel über den NSU-Prozess
© SWR/BR/Gila Sonderwald
 
„Saal 101“: SWR2 sendet 12-Stunden-Hörspiel über den NSU-Prozess
Protokolle der ARD-Gerichtsreporter*innen als Grundlage (Produktion: ARD und Deutschlandfunk, Federführung: BR) / 19. und 20.02., 20 Uhr / ARD Audiothek ab 19.02.

ARD und Deutschlandfunk haben den größten Rechtsterrorismusprozess der deutschen Geschichte als Dokumentarhörspiel aufbereitet: „Saal 101“ ist der Titel der 12-stündigen Produktion. Sie ist benannt nach dem Gerichtssaal des Oberlandesgerichtes München, in dem das Verfahren gegen den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) stattfand. SWR2 sendet alle 24 Teile zeitgleich mit den anderen Kultur- und Informationsradios der ARD und dem Deutschlandfunk am 19. und 20. Februar 2021, jeweils ab 20 Uhr. Die Federführung für die Produktion lag beim Bayerischen Rundfunk. „Saal 101“ zeichnet ein facettenreiches und differenziertes Bild des NSU-Prozesses und ermöglicht beklemmende Einblicke in Abgründe der deutschen Gesellschaft. Alle Folgen „Saal 101“ ab 19. Februar 2021 auch in der ARD Audiothek.

SWR Expert*innen als Berichterstatter und als Berater

Das Dokumentarhörspiel beruht auf einer Sammlung von Prozessprotokollen der ARD-Gerichtsreporter*innen. Die Berichterstatter*innen der ARD protokollierten die Verhandlung an jedem der 438 Prozesstage. Diese mehr als 6.000 Seiten umfassenden Protokolle sind ein einzigartiges Stück Zeitgeschichte, denn es gibt keinen Prozessmitschnitt in Ton oder Bild. Zu den Autor*innen zählen auch die SWR Berichterstatter*innen Frank Bräutigam, Leiter der ARD-Rechtsredaktion beim SWR, sowie Gigi Deppe, Jana Lange und Holger Schmidt. Der ARD Terrorismusexperte und Leiter der SWR Redaktion „Datenjournalismus und Reporter“ Holger Schmidt hat zudem als Berater an dem Dokumentarhörspiel mitgewirkt: „Über den NSU-Prozess wurde viel geredet, aber kaum jemand kann ermessen, was wirklich vor Gericht geschehen ist. Mir war es wichtig, einerseits die Akribie des Gerichts, aber auch die vielen offenen Fragen, die dunklen Seiten der Unklarheit deutlich zu machen.“

Ein Hörbild aus Radikalisierung, rechten Netzwerken und Ermittlungspannen der Polizei

Mosaikartig setzt sich in „Saal 101“ ein Hörbild zusammen: die Sozialisation der Täter, ihre Radikalisierung in der Nachwendezeit, das Leben im Untergrund, die rechten Netzwerke und die Unterstützerszene, die Rolle des Verfassungsschutzes, die Pannen bei den polizeilichen Ermittlungen (der Taten), die Hoffnung der Opferangehörigen auf Aufarbeitung und Aufklärung durch den Prozess und ihre Enttäuschung, die Strategien der Verteidigung sowie die Fragetechnik des Gerichts. Jede der 24 Folgen von knapp 30 Minuten widmet sich einem Themenkomplex aus der Beweisaufnahme. Dabei folgt das Dokumentarhörspiel nicht der Chronologie des Prozesses. Vielmehr bringt es Zeugenaussagen zusammen, die tatsächlich vielleicht weit auseinanderlagen, jedoch dieselbe Fragestellung behandeln.

Anklage gegen Beate Zschäpe u. a. wegen Mittäterschaft an zehn Mordfällen

Der NSU verübte zwischen 2000 und 2007 zehn Morde, zwei Bombenanschläge und 15 Raubüberfälle. Bei den Morden starben acht türkische und ein griechischer Geschäftsmann sowie eine deutsche Streifenpolizistin. Die Anklage gegen die Hauptangeklagte Beate Zschäpe umfasste u. a. die Mittäterschaft an den zehn Mordfällen sowie besonders schwere Brandstiftung. Das Urteil des OLG München ist noch nicht rechtskräftig.


„Saal 101“ in SWR2 und in der ARD Audiothek

ARD Radio Kulturnacht: Saal 101. Dokumentarhörspiel zum NSU-Prozess in 24 Teilen an 2 Abenden. SWR2, 19. und 20. Februar 2021, jeweils 20 Uhr bis 2 Uhr

ARD Audiothek, ab 19. Februar 2021: https://www.ardaudiothek.de/

zum Bild oben:
Zu den Sprecher*innen beim Dokumentarhörspiel „Saal 101“ zählt u. a. Bibiana Beglau.
© SWR/BR/Gila Sonderwald
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Hörspieltipp: Saal 101
Dokumentarhörspiel zum NSU-Prozess in 24 Teilen an 2 Abenden
Bearbeitung: Ulrich Lampen, Katja Huber, Julian Doepp, Katarina Agathos
Beratung: Holger Schmidt, Tim Aßmann, Ina Krauß
Komposition: Jakob Diehl und Sven Pollkötter
Regie: Ulrich Lampen
(Produktion: BR für die ARD und Dlf 2015/2021)

Der "Nationalsozialistische Untergrund" (NSU) verübte zehn Morde - die Opfer waren acht türkische und ein griechischer Geschäftsmann, sowie eine deutsche Streifenpolizistin - zwei Bombenanschläge und 15 Raubüberfälle. Die als "Jahrhundertprozess" bezeichnete Verhandlung fand von Mai 2013 bis Juli 2018 in München statt. Das Hörspiel "Saal 101" beruht auf Protokollen der ARD-Gerichtsreporter. Diese Protokolle sind ein Stück Zeitgeschichte. Sie bieten ein facettenreiches und differenziertes Bild des NSU-Prozesses jenseits der Schlagzeilen: beklemmende Einblicke in deutsche Abgründe.

Teil 1, Freitag, 19. Februar 2021,, 20:05 Uhr
Teil 2, Samstag, 20. Februar 2021, 20:05 Uhr
ARD Radio Kulturnacht (bis 2 Uhr)
 
 

 
Hörspieltipp: Keine Ahnung
Von Nele Stuhler
Mit: Sophie Rois, Sarah Gailer u. a.
Regie: Nele Stuhler
(Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2020)

Dieses Hörspiel der jungen, bereits vielfach ausgezeichneten Berliner Dramatikerin Nele Stuhler wurde als Hörspiel des Monats August 2020 ausgezeichnet. Hier nehmen zwei gewitzte und kluge Frauen den berühmten Satz von Sokrates "Ich weiß, dass ich nichts weiß." ernst. Sie hinterfragen unterhaltsam wie erkenntnisreich Mythen und Geisteshaltungen, die von der biblischen Schöpfungsgeschichte, Museumspädagogik bis zur Vereinbarkeit von Kunst und Mutterschaft reichen. Der Frauen ironisches Credo: Wir haben zwar keine Ahnung, aber das ist gut so, um Erkenntnisse zu gewinnen.

Donnerstag, 18. Februar 2021, 22:05 Uhr
SWR2 Hörspiel-Studio
 
 

 
Hörspieltipp: Der Platz
Nach dem gleichnamigen Text von Annie Ernaux
Aus dem Französischen von Sonja Finck
Mit: Stephanie Eidt
Musik: Martin Schütz
Hörspielbearbeitung und Regie: Erik Altorfer
(Produktion: hr 2020)

Nach dem Tod des Vaters schreibt Annie Ernaux, die Gymnasiallehrerin, über ihn, den Bauernsohn, Fabrikarbeiter und Kneipenwirt. Sie schreibt, weil sie mit ihrer Herkunft gebrochen hat. Weil sie und ihr Vater sich nichts mehr zu sagen hatten. Während des Schreibprozesses hinterfragt Ernaux den Preis des sozialen Aufstiegs: Verleugnung und Verdrängung der Herkunft, des Geschmacks, der Sprache und der Umgangsformen. Und balanciert zwischen ihrer und der Welt des Vaters: „Vielleicht sein größter Stolz, sogar sein Lebenszweck: dass ich eines Tages der Welt angehöre, die auf ihn herabgeblickt hatte.”

Sonntag, 14. Februar 2021, 18:20 Uhr
SWR2 Hörspiel an Sonntag
 
 

 
Hörspieltipp: Sesam, schließe dich!
Von Martin Mosebach
Regie: Thomas Wolfertz
Mit: Felix von Manteuffel, Susanne Schäfer, Ole Lagerpusch u. a.
(Produktion: hr 2021)

Zuerst durfte sich Rechtsanwältin Friesel noch über die günstige Immobilie in den Außenbezirken von Bonames freuen, doch der neureich aufgemotzte Bungalow aus der Nachlassversteigerung birgt in einem atombombensicheren Kellerverließ eine grauenhafte Überraschung: den mumifizierten Leichnam eines Mannes. Makaberes Detail, der arme Mann ist inmitten einer imposanten Sammlung exklusiver Bouteillen teuersten Weins und Champagners gestorben. Für Kommissar Haas und seinen Assistenten Teschenmacher stellen sich jetzt zwei Fragen: Wer ist der Mann? Und: Wie um alles in der Welt ist er in den Bunker gekommen?

Freitag, 12. Februar 2021, 22:05 Uhr
SWR2 Krimi - ARD Radio Tatort
 
 

 
Hörspieltipp: Das Doppelzimmer
O-Ton-Hörspiel unter Verwendung des Prosagedichts "La chambre double - Das zweifache Zimmer" von Charles Baudelaire
Aus dem Französischen von Erik-Ernst Schwabach
Mit: Bibiana Beglau und deutschen wie französischen O Ton-Stimmen
Regie: Ulrich Lampen
(Produktion: SWR 2021 - Ursendung)

Charles Baudelaire umkreiste um 1860 in seinen Prosagedichten "Spleen de Paris" Erfahrungen modernen Großstadtlebens: Lärm, Menschenmassen, Flanieren in der Anonymität. Im 21. Jahrhundert ist all das Allgemeingut. Aber was passiert in Zeiten der Stille, der geistigen wie sozialen Abgeschlossenheit im Stadtraum - sei es durch einen epidemischen oder politischen Ausnahmezustand?
Der vielfach ausgezeichnete Hörspielautor und -regisseur Ulrich Lampen wohnt in Straßburg. Für seine O-Ton-Collage erforscht er mit dem Mikro die Stadt des Europäischen Parlaments, mit dabei Baudelaires "La Chambre Double".

Donnerstag, 11. Februar 2021, 22:05 Uhr, Ursendung
SWR2 Hörspiel-Studio
 
 

 
Hörspieltipp: Das Kalkwerk
Nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Bernhard
Mit: Ulrich Matthes
Hörspielbearbeitung und Regie: Ulrich Gerhardt
(Produktion: DLR/SWR 2001)

Der Kalkwerksbesitzer Konrad arbeitet seit Jahren an einer Studie über das Gehör, „das philosophischste aller Sinnesorgane“. Seine an den Rollstuhl gefesselte Frau wird zum Objekt seines Experiments, das Unhörbare zu hören, das Erkannte mitzuteilen.
Die allein auf „Wörterverkehr“ gestellte Kommunikation mündet in „exemplarische Wortlosigkeit“. Das Paar lebt in einem schrecklichen Idyll, der Alltag wird durch das Zwangsverhältnis unerträglich.
Heiligabend erschießt Konrad seine verkrüppelte Frau. Zwei Tage später wird er verstört und halb erfroren in einer ausgetrockneten Jauchegrube gefunden.

Sonntag, 07. Februar 2021, 18:20 Uhr
SWR2 Hörspiel an Sonntag
 
 



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