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„Freiburg und der Kolonialismus. Vom Kaiserreich bis zum Nationalsozialismus“
Neuerscheinung des Stadtarchivs wird mit den Autoren vorgestellt

Am Freitag, 25. Januar, wird um 18 Uhr das Buch „Freiburg und der Kolonialismus. Vom Kaiserreich bis zum Nationalismus“ im Historischen Ratssaal im Rathaus vorgestellt. Die Studie, die in der Reihe „Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg im Breisgau“ als Band 42 erschienen ist, ist von Bernd-Stefan Grewe, Markus Himmelsbach, Johannes Theisen und Heiko Wegmann verfasst.

Zum Beginn der Veranstaltung wird Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach die interessierten Bürgerinnen und Bürger begrüßen. Anschließend präsentieren die Autoren der Studie ihr Werk.

Wie tief waren die Stadt Freiburg und ihre Bürgerschaft in die deutsche Kolonialgeschichte verstrickt? Und welche Bedeutung besaß der Kolonialismus für die Freiburgerinnen und Freiburger? Diese Studie zeichnet Freiburg als eine vom Kolonialismus stark geprägte Stadtgesellschaft. In allen sozialen Milieus war koloniales Gedankengut fest verankert:

Sowohl im bürgerlich-nationalen wie im katholischen als auch im Arbeiter-Milieu dachten die meisten Menschen kolonial. Über alle politischen Gräben hinweg teilten sie die Überzeugung von einer zivilisatorischen Überlegenheit der Deutschen gegenüber den kolonisierten Bevölkerungen. Nationale und koloniale Vereine trommelten für die Errichtung neuer Kolonien und verteidigten die brutale Niederschlagung von Widerständen.

Zahlreiche Gesellschaften und wissenschaftliche Vortragsserien widmeten sich kolonialen Themen, ein Völkerkundemuseum wurde eingerichtet, und die Lokalpresse berichtete ausführlich von den Kolonialkriegen, wo auch Freiburger Soldaten in die Kämpfe verwickelt waren. Das Interesse und Engagement für die Kolonien überdauerte auch das Ende der deutschen Kolonialherrschaft (1918). In der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus war der Kolonialrevisionismus in Freiburg besonders stark, wie sich auch bei der Reichskolonialtagung 1935 in Freiburg zeigte – dem lokalen Höhepunkt der Kolonialbegeisterung.

Die Studie ist im Buchhandel oder direkt beim Stadtarchiv, Grünwälderstraße 15, Telefon: 201-2701, oder per E-Mail unter stadtarchiv@stadt.freiburg.de erhältlich. Sie kostet 24,50 Euro.

Der Eintritt ist frei. Zugang über den Innenhof des Rathauses.
 
Eintrag vom: 21.01.2019  




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