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»Karl Vollmer: Gurs – Bilder des Unvorstellbaren«
Am Freitag den 29. September 2017 beginnt um 19:00 Uhr die Vernissage zur Ausstellung Karl Vollmer: Gurs – Bilder des Unvorstellbaren in der Katholischen Akademie Freiburg. Eingeführt wird die Veranstaltung von Dr. Mareike Hartmann, Studienleiterin der Katholischen Akademie Freiburg. Texte, die das Lager Gurs und das grauenvolle Alltagsleben dort eindrücklich lebendig werden lassen, werden von Katharina Nast gesprochen, die musikalische Gestaltung übernimmt Dilshod Nazarov, Cellist in Freiburg. Der Eintritt ist frei.

Der Name »Gurs« steht für einen Ort des Schreckens, für sinnlose Grausamkeiten und vernichtende Unmenschlichkeit seitens der Mächtigen. In das südfranzösische Internierungslager wurden ab 1940 Juden aus Baden und dem Saarland mit dem Ziel deportiert, ein »judenfreies« Deutsches Reich zu schaffen. Mit der Sinnlosigkeit, mit der Grausamkeit und heute nur schwer nachzuvollziehenden Situation beschäftigt sich der Künstler Karl Vollmer. Er schuf einen Zyklus von Gemälden, die das eigentlich Unvorstellbare ins Bild setzen und so visuell mit dem Thema konfrontieren. Dabei geht es dem Maler auch darum zu thematisieren, wie Menschen in scheinbar ausweglosen und lähmenden Situationen mithilfe von Kunst und Kultur ihrem Leben wieder einen Sinn zu geben versuchten.

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Zu dieser Ausstellung gibt es ein Begleitprogramm:


Judith und der Mann von Schindlers Liste

Film und Gespräch

Anlässlich der Ausstellung »Gurs – Bilder des Unvorstellbaren« zeigt die Katholische Akademie mehrere Filme, welche die unvorstellbaren Geschehnisse der NS-Zeit (aber auch darüber hinaus) zum Thema haben und besonders von der Frage inspiriert sind, welch essentielle Bedeutung Kunst und kulturelles Tätigwerden für Menschen in derartig unmenschlichen Situationen erhielt und erhält.

Den Auftakt macht der 45minütge Dokumentarfilm »Judith und der Mann von Schindlers Liste«, in dem die zwölfjährige hochbegabte Geigerin Judith in Kontakt mit dem 80-jährigen Michael Emge kommt, der überlebte, weil er auf Schindlers Liste stand. Gemeinsam mit dem Zeitzeugen begibt sie sich auf eine bewegende Reise in seine Vergangenheit, wobei die Liebe zur Musik und das Geigenspiel zur Verständigungs-Brücke zwischen diesen zwei Personen wird. Die heute 18-jährige erfolgreiche Geigerin Judith Stapf wird im Anschluss an den Film im Gespräch »live« zu erleben sein.

Freitag, 27. Oktober 2017, 19.00 Uhr


»Siehe, der Mensch!« - Besinnungen

Filme und Gespräch

Mensch und Menschlichkeit am Kreuz, dies zeigt sich an so vielen Stellen unserer Geschichte: bei Jesus, damals vor 2000 Jahren, im Nationalsozialismus und heute. »Ecce homo« (Joh 19,4-6) – »Siehe, der Mensch«, das Wort aus Pilatus‘ Mund findet bis heute Nachhall. Die erstmals in dieser Zusammenstellung gezeigten fünf Kurzfilme reflektieren Menschsein auf je eigene Art und Weise: Leid, heilsame Erinnerung und Begegnung kommen in den Blick. Die sinnenstarke filmische Gestaltung ermöglicht Besinnung über den Menschen, über mich, in Geschichte, in Jetzt-Zeit und darüber hinaus. Impulse und Gespräch: Thomas Belke (Leiter der Mediathek für Pastoral und Religionspädagogik, Freiburg), Manfred Koch (Film-Autor, Bamberg)

Dienstag, 21. November 2017, 19.00 Uhr


Kunst angesichts des Schreckens?!

Gespräch und Begegnung in der Ausstellung »Gurs – Bilder des Unvorstellbaren« Finissage

in Zusammenarbeit mit dem Projekt »Kunst trifft Kirche« für Studierende in den theologischen Aus- und Fortbildungseinrichtungen der Erzdiözese Freiburg
Kunst und Kultur in Zeiten, in denen andere, existentielle Dinge (über)lebensnotwendig sind – macht das einen Sinn? Hat Kunst nicht vielmehr die Rolle, lebensbegleitend dann zu erscheinen, wenn die elementaren Bedürfnisse gestillt sind, gleichsam als »Zusatz« zur eigentlichen Realität? Dieses Argument wird gerade auch in Zeiten knapper Kassen angeführt und die Kunst so ausgespielt. Der Blick auf das Internierungslager Gurs und die dortigen unvorstellbaren Lebensbedingungen zeigen eine andere Relevanz von Kunst und dem kulturellen Praktizieren, die sinnstiftend und damit elementar für ein Überleben wurden – und die heute ein neues Bewusstsein für die lebensprägende Bedeutsamkeit von Kunst hervorrufen können.

Montag, 27. November 2017, 19.00 Uhr
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Eintrag vom: 26.09.2017  




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