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30. Freiburger Literaturgespräch vom 10. bis 12. November
Drei Tage Lesungen mit renommierten Autorinnen und Autoren - Auftakt am Donnerstag mit Guntram Vesper

30 Jahre Literaturgespräch – wenn das kein Grund zum
Feiern ist. Seit Beginn ist das Literaturgespräch ein
Höhepunkt des Freiburger Kulturlebens. Die Liste der bisher
eingeladenen Autorinnen und Autoren ist lang und illuster.
Sie ist nicht weniger als ein Abbild der relevanten
deutschsprachigen Literaturszene der letzten dreißig Jahre,
ergänzt um einige herausragende Stimmen der europäischen
Gegenwartsliteratur.

Zum Auftakt am Donnerstagabend, 10. November, um 20
Uhr wird Guntram Vesper aus seinem opus magnum
„Frohburg“ lesen. Für diesen über 1000 Seiten starken
Erinnerungsroman hat er in diesem Frühjahr den Preis der
Leipziger Buchmesse erhalten. Hier schließt sich auf
besondere Weise ein Kreis: Mit einem schmalen, ebenfalls
„Frohburg“ betitelten Lyrikband war Vesper beim allerersten
Literaturgespräch 1987 zu Gast. Beim anschließenden
traditionellen Empfang darf auf 30 Jahre Literaturgespräch
angestoßen werden.

An den beiden folgenden Tagen, Freitag, 11. und Samstag,
12. November, wird es im Ratssaal drei Leseblöcke mit
jeweils drei Lesungen geben. Der Freitagvormittag ist wie im
letzten Jahr für Lesungen in Freiburger Schulen reserviert.

Am Freitagnachmittag eröffnet um 15 Uhr die junge
Lyrikerin Carolin Callies den Lesereigen mit Gedichten aus
ihrem ersten Band „Fünf Sinne & nur ein Besteckkasten“.

Es folgt eine Lesung von Thomas Melle aus seinem
autobiographischen Roman „Die Welt im Rücken“ - eine
schmerzhafte Nahaufnahme seiner jahrelangen manischdepressiven
Erkrankung.
Den Nachmittag beschließt der in Aserbaidschan geborene,
inzwischen in Israel lebende Autor Alexander Ilitschewski.
Gemeinsam mit seinem deutschen Übersetzer Andreas
Tretner bringt er uns seinen außergewöhnlichen Roman „Der
Perser“ nahe.

Am Samstagvormittag, 12. November, beginnen die
Lesungen um 10 Uhr. Zunächst lenkt die diesjährige PeterHuchel-Preisträgerin
Barbara Köhler unsere Aufmerksamkeit
auf die Türkei. „Istanbul, zusehends“ heißt der preisgekrönte
Band mit Gedichten und Fotografien der Autorin.
Ihr folgt die junge österreichische Autorin Teresa Präauer mit
ihrem wunderbar zwischen Tragik und Komik
mäandrierenden, wild fabulierenden Roman „Oh Schimmi“
über den gleichnamigen Ich-Erzähler. Teresa Präauer wird
außerdem die Schreibwerkstatt für Studierende im
Literaturbüro am Freitagvormittag leiten.
In der dritten und letzten Lesung am Samstagvormittag gilt es,
den großen, hierzulande noch weniger bekannten Schweizer
Autor Christian Haller und seinen autobiographisch
grundierten Roman „Die verborgenen Ufer“ zu entdecken.

„Scheiterhaufen“ lautet der Titel des aktuellen Romans von
György Dragomán, mit dem die Lesungen am
Samstagnachmittag um 15 Uhr im Ratssaal beginnen. Der
im rumänischen Siebenbürgen geborene und in Budapest
lebende ungarische Autor ist nach 2008 zum zweiten Mal zum
Literaturgespräch eingeladen ist. Aus der Perspektive der 13-
jährigen Waise Emma geschrieben, vergegenwärtigt sein
Roman eindringlich die rumänische Übergangsgesellschaft
nach dem Sturz des Diktators Ceausescu.

Kerstin Preiwuß hat bislang einige Gedichtbände und einen
Roman veröffentlicht. Beim Literaturgespräch liest die
Leipziger Autorin aus ihrem in diesem Jahr erschienenen
dritten Lyrikband „Gespür für Licht“.
Debütroman bedeutet nicht zwangsläufig, dass der Autor oder
die Autorin jung sein muss. Zum Abschluss des diesjährigen
Literaturgesprächs wird der legendäre ehemalige
Theaterkritiker der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Gerhard
Stadelmaier seinen ersten Roman „Umbruch“ vorstellen, der
– wie könnte es anders sein – im Zeitungsmilieu angesiedelt
ist. Im anschließenden Gespräch mit dem Moderator und
Literaturkritiker Helmut Böttiger wird nicht nur die Literatur und
das Theater, sondern auch die Rolle des Feuilletons, der
Literatur- und Theaterkritik im digitalen Medienzeitalter zum
Thema – ein passender Abschluss zur Jubiläumsausgabe des
Literaturgesprächs.

Auch in diesem Jahr wird es eine besondere Veranstaltung im
Theater im Marienbad geben: Am Freitagabend, 11.
November, wird der Autor und Musiker PeterLicht mit
seinem Programm „Lob der Realität“ auftreten. PeterLicht
liest, singt und spricht mit Jonas Lindner, Dramaturg am
Freiburger Theater. Beginn 20 Uhr.

Der Vorverkauf für das Literaturgespräch hat bereits
begonnen. Wie im letzten Jahr sind die Eintrittskarten im
Museum für Stadtgeschichte, Wentzingerhaus, Münsterplatz
30, erhältlich. Täglich außer Montag von 10 bis 17 Uhr.
Für PeterLicht sind die Karten beim Theater im Marienbad zu
erwerben.

Das Lesebuch zum Literaturgespräch ist in verschiedenen
Freiburger Buchhandlungen und bei der Vorverkaufsstelle im
Museum für Stadtgeschichte zu finden. Es kostet 5 Euro.
Veranstalter ist das Kulturamt in Zusammenarbeit mit
Literaturbüro Freiburg.
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Eintrag vom: 04.11.2016  




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