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"Vision für die Tonne - wie die Atomkraft scheitert"
Zur Vorstellung des Buchs "Vision für die Tonne - wie die Atomkraft
scheitert"* des Freiburger Fachjournalisten Bernward Janzing laden die
Badisch-Elsässischen Bürgerinitiativen Medienvertreter und auch die
Öffentlichkeit herzlich ein:

Donnerstag, den 27. Oktober 2016
20.00 Uhr
Evangelisches Gemeindehaus
D-79367 Weisweil am Rhein
Hinterdorfstraße 2 (Ecke Forchheimer Straße)

Der Freiburger Fachjournalist Bernward Janzing hat in seinem neuen
Buch die Geschichte der Atomkraft und vor allem auch des Widerstands
im deutschsprachigen Raum gründlich aufgearbeitet.

Der Autor beschreibt die anfänglich so naive Atomeuphorie, dann die
ersten Widerstände in den sechziger Jahren, und schließlich die
Bauplatzbesetzungen in den Siebzigern und Achtzigern.
Dabei widmet er sich auch dem Thema Uranabbau und -verarbeitung ("Der
Stoff, aus dem die (Alb-)Träume sind") und endet schließlich mit den
teuren und gefährlichen Hinterlassenschaften der Atomwirtschaft
("Arbeit für Jahrzehnte, Strahlung für die Ewigkeit").

Bei seinen Recherchen traf der Autor viele Akteure persönlich. Auch
anhand der jeweiligen Biografien erzählt er die Atomgeschichte:
Er traf einen Atommanager, der die Seiten wechselte; einen Landrat,
der sich quer stellte; einen jungen Zoologen, der den DDR-Staat durch
Recherchen zum Uranabbau düpierte; einen Physiker, der das Ende der
Ostreaktoren während der Wende besiegelte. Und viele mehr.

So entstand die Historie einer sozialen Bewegung, die wie keine andere
die mitteleuropäische Nachkriegsgeschichte prägte.
Ihr Erfolg hatte natürlich Gründe: Die Atomkraftgegner repräsentierten
stets einen Querschnitt der Gesellschaft! Ihr Protest war aufrichtig,
denn die Bürger vertraten nicht primär Partialinteressen; ihr Widerstand
basierte nicht auf dem Sankt-Florians-Prinzip, denn dem "Nein" an den
betroffenen Standorten folgte oft der Zusatz:"...und auch nicht anderswo."
Es war ein konstruktiver Protest, der in seiner Gesamtheit nicht an
Ideologien gekoppelt war.

Die Bürger standen zwar einem starken Gegner gegenüber, einer lange Zeit
vor Geld strotzenden Branche.
Aber weil die sich weltweit mit Störfällen und Katastrophen, mit Arroganz
und Mauscheleien, mit teuren Flops und technischen Pleiten, sowie mit
bodenloser Leichtfertigkeit -etwa beim Atommülllager Asse- immer wieder
aufs Neue selbst demontierte, fand die Anti-Atombewegung laufend neue
Angriffspunkte und auch neue Mitstreiter. All das zusammen machte die
Bürgerinitiativen am Ende erfolgreich.

"Vision für die Tonne" ist ein opulent bebildertes Werk, mit dem Bernward
Janzing an seine Bücher "Störfall mit Charme" (über die Schönauer Stromre-
bellen) und "Solare Zeiten" (über die Geschichte der Solarenergie) anknüpft.
 
Eintrag vom: 20.10.2016  




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