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Die NSU-Protokolle im Theater Freiburg: Szenische Lesungen und Gespräche
In der gerade begonnen Spielzeit am Theater Freiburg setzen wir uns ausführlich mit den Themen Rassismus, Extremismus und Integration auseinander. Im Rahmen einer Reihe szenischer Lesungen „Die NSU-Protokolle“ führen wir Gespräche und lauschen Erkenntnissen von Historikern, Politologen, Journalisten, Anwälten und Aktivisten rund um den Gerichtsprozess in München zum „Nationalsozialistischen Untergrund“. Darin beschäftigen wir uns auch mit dem Zustand unserer Demokratie, der Frage, wie Gerechtigkeit verhandelt wird und wie unsere Gesellschaft auf Bedrohungen durch Rechtsterrorismus und Alltagsrassismus begegnen kann.

Die ersten beiden Folgen der „NSU-Protokolle“, die in Kooperation mit dem Süddeutsche Zeitung Magazin entstehen, beschäftigen sich mit den ersten beiden Prozessjahren und starten mit einem prominenten Begleitprogramm: Am 02. Oktober, am Vorabend des Tags der deutschen Einheit, führt Prof. Dr. Ulrich Herbert aus, wie die Ereignisse der frühen 1990er Jahre mit der Situation heute und dem Entstehen des NSU zusammen hängen. Im anschließenden gemeinsamen Gespräch mit Frau Seda Basay-Yildiz, Anwältin der Nebenklage im Prozess schauen wir tiefer in die Herausforderungen, die der gigantische Aufarbeitungsprozess mit sich bringt. Am 11. Oktober stellt der Politologe Prof. Dr. Hajo Funke sein aktuelles Buch „Staatsaffäre NSU“ vor und erläutert detailliert, welche konkreten Missstände im Aufarbeitungsprozess besonders in Baden-Württemberg aus institutioneller Sicht herrschen. Am 14. November ist Hanning Voigts, Autor und Journalist der Frankfurter Rundschau im Publikumsgespräch zu Gast, der sich insbesondere mit den V-Mann-Verstrickungen in Hessen rund um den Mord von Halit Yozgat durch den NSU auskennt. Die Premiere der zweiten Folge zum zweiten Prozessjahr eröffnet der Anwalt der Nebenklage Yavuz Narin, der als ungewöhnlich engagierter und kämpferischer Aufklärer rund um die Netzwerke der rechten Szene bekannt ist.

Szenisch einrichten wird die Reihe der Nachwuchsregisseur Sascha Flocken, der schon sehr erfolgreich „Tschick“ und „Zweier Ohne“ am Theater Freiburg inszeniert hat und diese Spielzeit auch die Produktion „Mehrheitsgesellschaft lädt zum Standardtanz“, ein Rechercheprojekt mit Senioren und geflüchteten Jugendlichen, verantwortet. Die Protokolle lesen Schauspieler aus dem Ensemble, es gibt anschließend immer ein Publikumsgespräch. Die genauen Termine finden Sie im beigefügten E-Flyer, wir würden uns sehr über eine Ankündigung und Verbreitung der Veranstaltungen freuen. Damit wir ein möglichst breites Publikum erreichen können, sind die beiden Eröffnungsvorträge kostenfrei und die szenischen Lesungen zum Einheitspreis von 4 Euro.
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Eintrag vom: 28.09.2015  




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