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Ekaterina Genijewa ist 69jährig verstorben
Generaldirektorin der Moskauer Rudomina-Bibliothek für
ausländische Literatur gab den Anstoß zu den „Russischen
Kulturtagen“ und engagierte sich für das literarische Werk
von Marina Zwetajewa

OB Salomon und Kulturbürgermeister von Kirchbach: „Wir
trauern um eine große Freundin der Stadt Freiburg“

Im April weilte sie noch zu den ersten Russischen Kulturtagen in
Freiburg, nun erreichte die Stadt die Nachricht, dass Ekaterina
Genijewa am 9. Juli nach schwerer Krankheit in einer
israelischen Klinik verstorben ist. Die Leiterin der RudominaBibliothek
für ausländische Literatur wurde 69 Jahre alt. Mehr als
25 Jahre stand die promovierte Literaturwissenschaftlerin an der
Spitze der drittgrößten Blibliothek in Russland, die als eine der
weltweit führenden Sammlungen und Forschungsstätten für
ausländische Literatur gilt.

Ihre Verbindung zu Freiburg entstand eher zufällig vor einigen
Jahren, als Ekaterina Genijewa beim damaligen Walter-ScheelForum
für deutsch-russische Kulturbeziehungen in Freiburg und
Bad Krozingen mit Oberbürgermeister Dieter Salomon
zusammen traf. Daraus erwuchs die Idee, die Rolle von Freiburg
in der russischen Literatur durch gemeinsame Veranstaltungen
und Publikationen stärker bewusst zu machen, insbesondere das
literarische Werk von Marina Zwetajewa (1892 – 1941), die
Anfang des 20. Jahrhunderts einige Zeit in Freiburg gelebt hatte.
Deshalb empfand Ekaterina Genijewa Freiburg ebenso als „eine
russische Stadt“, in der dank Zwetajewa und Maxim Gorki
russische Literatur ebenso gegenwärtig sei wie durch Anton
Tschechow in Badenweiler.

Ekaterina Genijewa lud OB Salomon und eine Abordnung der
Freiburger Kulturverwaltung zu Besuchen nach Moskau ein; bei
den Arbeitstreffen in Moskau und in Freiburg entstand die Idee
der Freiburger Russischen Kulturtage, die erstmals im April 2015
mit einem mehrtätigen Veranstaltungsprogramm stattfanden. Im
Dezember 2014 präsentierte Genijewa als Gemeinschaftsprojekt
der Rudomina-Bibliothek und des Freiburger Kulturamts einen
Band mit Gedichten von Marian Zwetajewa „Auf Schiefertafeln
schrieb ichs…" in deutscher und russischer Sprache.

Ekaterina Genijewa, 1946 in Moskau geboren, hatte ihr
Literaturstudium an der Staatslichen Universität ihrer Heimatstadt
absolviert und mit dem Doktortitel abgeschlossen. Seit 1972
arbeitete sie an der Rudomina-Bibliothek für ausländische
Literatur – die drittgrößte Bibliothek des Landes -; 1993 wurde sie
Generaldirektorin. Sie war Autorin zahlreicher wissenschaftlicher
Veröffentlichungen, insbesondere zum Leben und Werk von
James Joyce.

„Wir trauern um eine innovative und kreative Persönlichkeit, der
ein gutes Miteinander zwischen unseren Städten und den
Ländern eine persönliche Herzenssache gewesen ist. Wir
werden sie als Freundin der Stadt Freiburg in dankbarer
Erinnerung behalten!“ – so würdigen Oberbürgermeister Dieter
Salomon und Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach die
Verdienste der verstorbenen Wissenschaftlerin.
 
Eintrag vom: 12.07.2015  




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