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Literatur-Kaffee: Marina Zwetajewa
Kompromisslos lebte und schrieb die Russin Marina Zwetajewa. Sie gilt neben Anna Achmatowa als bedeutendste russische Dichterin des 20. Jahrhunderts. Ihre stimmgewaltigen Verse über Liebe, Tod und Kunst seien „aus Inspiration plus Knochenarbeit“ entstanden. Angetreten mit einem maßlosen Anspruch an sich und die Welt, lasteten die Lebensumstände erdrückend auf ihr und sie resümierte: „In der Gegenwart und der Zukunft ist für mich kein Platz.“ Entschlossen verweigerte sich Zwetajewa der Vereinnahmung durch die damals dominanten Symbolisten. Eigensinnig lebte sie – parallel zu ihrer Ehe mit dem Offizier Sergej Efron – Affären mit anderen Männern und Frauen. „Der Vesuv lässt sich durch Reben nicht bezähmen! Nicht mit Flachs fesselt man Riesen!“, hat sie in einem ihrer Gedichte geschrieben. Jahre äußerster Bedrängnis lagen hinter ihr: Fluchten nach Berlin, Prag, Paris. Armut, Isolation, Heimweh und Desillusionierung nach ihrer Rückkehr 1939 nach Moskau waren stetige Konstanten. Ihr Mann und ihre Tochter wurden Opfer Stalinscher „Säuberungen“. Am 31. August 1941 erhängt sich Marina Zwetajewa- Wo genau sie begraben wurde, ist bis heute unbekannt. Vorgetragen werden zahllose Gedichte, Auszüge aus autobiografischen Schriften und Briefen, ebenso Aufzeichnungen von Freunden und Weggefährten und vieles mehr.

Es lesen: Doris Wolters und Holger Heddendorp
Redaktion: Holger Heddendorp

Wallgrabentheater am Sonntag, 9. Dezember, 16 Uhr
 
Eintrag vom: 30.11.2012  




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