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Freiburg: 100 Jahre Augustinermuseum
(c) Foto: Patrick Seeger
 
Freiburg: 100 Jahre Augustinermuseum
Festwoche startet am Dienstag, 14. November

Das Augustinermuseum wird 100 Jahre alt! Von Dienstag, 14. November, bis Sonntag, 19. November, feiert das Haus sein Jubiläum mit einer veranstaltungsreichen Festwoche. Alle Freiburgerinnen und Freiburger sind herzlich eingeladen. Erster Gratulant ist der Freundeskreis Augustinermuseum, der seine Tradition fortführt und die Sammlung zum runden Geburtstag mit einer hochkarätigen Schenkung erweitert. Die Vorsitzende Birgit Laschke-Hubert überreicht dem Augustinermuseum persönlich eine Ölskizze eines großen Künstlers des 19. Jahrhunderts – Anselm Feuerbach. Auch der Freundeskreis selbst hat Grund zu feiern: Anlässlich seines 30-jährigen Bestehens finanziert er dem Haus zudem die aktuelle Präsentation „Geburtstagsgäste“, die von Sonntag, 12. November, bis Sonntag, 4. Februar, in der Dauerausstellung des Augustinermuseums über drei Etagen zu sehen ist.

Jubiläumswoche lockt mit vielfältigem Programm

Ob mit Freunden, der Familie oder alleine, ob jung oder alt, mit seinem vielfältigen Programm lädt das Augustinermuseum zu Sonderführungen wie True Crime und lässt junge Besuchende im Dunkeln die Ausstellung mit Taschenlampen entdecken. Es gibt Kontemplation und Yoga, Kinderlieder oder Krimi-Musik auf der Welte-Orgel. Auch für den Blick hinter die Kulissen oder den Gang über die Baustelle ist gesorgt. Beim Speed-Dating können neue Bekanntschaften mit Lieblingswerken und ungewöhnlichen Geburtstagsgästen gemacht werden. Mitmachaktionen locken mit persönlichen Andenken. Ob „Schaurig schön“, „Immer mit der Ruhe!“, „Kinderspiel“ oder „Wir lieben das Augustinermuseum“: Jeder Tag steht unter einem anderen Motto. Eine Leseecke lädt im Dachgeschoss zum Stöbern in der Museumsgeschichte ein. An den Wochentagen zahlen Besuchende nur Eintritt, alle Veranstaltungen sind inklusive. Am Wochenende ist alles kostenfrei.

Museumsleiterin Jutta Götzmann blickt der Festwoche mit Freude entgegen: „Das Team des Augustinermuseums hat ein vielfältiges Programm für alle Generationen auf die Beine gestellt. Unsere spannenden und abwechslungsreichen Formate richten sich an die diverse Stadtgesellschaft. Als großes Bürgermuseum freuen wir uns, gemeinsam diesen besonderen Geburtstag zu feiern.“

Was macht ein Alpensteinbock im Augustinermuseum?

Der Freundeskreis Augustinermuseum feiert sein 30-jähriges Bestehen. Aus diesem Grund schenkt er dem Haus eine besondere Präsentation in der Dauerausstellung. 15 Partnerinstitutionen wurden eingeladen, „Geburtstagsgäste“ zu entsenden. Zwischen den ausgewählten Objekten und den eigenen Sammlungsstücken entstehen faszinierende Begegnungen, die sonst nie möglich wären. Vom Museum Natur und Mensch kommt beispielsweise ein Alpensteinbock, der bereits seit 110 Jahren zur naturkundlichen Sammlung gehört. Die Adelhausenstiftung entsendet ein 700 Jahre altes Exponat: die Büste einer heiligen Jungfrau aus dem 14. Jahrhundert.

Der Freundeskreis selbst ist in der Präsentation durch einen Geburtstagsgast vertreten, der dauerhaft bleiben wird: Die Ölskizze stellt den Weingott Bacchus mit Gefolge dar und ist ein Geschenk an das Museum. Passender für diesen Anlass hätte das Bildthema mit der heiteren Festgesellschaft kaum sein können! Sie stammt von Anselm Feuerbach, bedeutender deutscher Maler der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und Sohn eines an der Freiburger Universität lehrenden Altertumsforschers.

Zum Jubiläum erscheint im Thorbecke Verlag eine neue Publikation, die auf das vergangene Jahrhundert zurückblickt. Sie ist für 25 Euro im Museumsshop oder im Online-Shop der Städtischen Museen Freiburg und im Buchhandel erhältlich. Das Museumsteam und viele mit dem Haus verbundene Partnerinnen und Partner erzählen die Geschichte des Hauses aus unterschiedlichen Perspektiven: Wie sah das Augustinerkloster ursprünglich aus? Was waren die ersten Sammlungsstücke? Welche Aufgaben prägen die Museumsarbeit? Und wie sieht die konkrete Arbeit einer Kunstvermittlerin aus? Zahlreiche Anekdoten lassen den Museumsalltag der letzten Jahrzehnte lebendig werden.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise des Augustinermuseums in der Festwoche:

Dienstag, 14. November, bis Donnerstag, 16. November
10 bis 18 Uhr geöffnet, Kosten: Eintritt

Freitag, 17. November:
10 bis 19 Uhr geöffnet, Kosten: Eintritt

Samstag, 18. November:
10 bis 16 Uhr geöffnet, Kosten: frei

Sonntag, 19. November:
10 bis 18 Uhr geöffnet, Kosten: frei

Der reguläre Eintritt ins Augustinermuseum kostet 8 Euro, ermäßigt 6 Euro. Für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 27 Jahren, Mitglieder des Freundeskreises, mit Freiburg-Pass und mit Museums-Pass-Musées ist der Eintritt frei. Alle Veranstaltungen der Jubiläumswoche sind kostenfrei, am Wochenende vom 18. und 19. November ist auch der Eintritt frei.

Hintergrund: Vom Kloster zum Museum

Am 12. November 1923 öffnete das Augustinermuseum erstmals seine Tore im ehemaligen Augustinereremiten-Kloster. Es übernahm die „Städtische Alterthümersammlung“, die 1861 gegründet und zunächst an verschiedenen Orten wie dem (alten) Rathaus ausgestellt wurde. Deutlich mehr Jahre hat das Gebäude auf dem Buckel, denn der Mönchsorden, dem das Museum heute seinen Namen verdankt, ließ es schon ab dem 13. Jahrhundert errichten und bewohnte es bis ins 18. Jahrhundert. Nach der Säkularisierung diente die Kirche ab 1823 als Theater, die anderen Gebäudeteile wurden als Kaserne genutzt. 1910 zog das Schauspielhaus in einen Neubau in der Bertoldstraße und das ehemalige Kloster sollte bis auf Kirche und Kreuzgang abgerissen werden, um einem Neubau für die Städtischen Sammlungen zu weichen. Der Kriegsbeginn stoppte die Arbeiten und das ehemalige Kloster blieb in ruinösem Zustand, zeitweise wurde die Kirche sogar als Kartoffellager genutzt.

Der Umbau zum Museum startete 1921, die Gebäude blieben aber in ihrer Substanz weitgehend erhalten. Heute präsentiert das Haus Kunst vom Mittelalter bis zum Barock, Malerei des 19. Jahrhunderts und wechselnde Sonderausstellungen. Gleichzeitig fiebert es dem Abschluss der langjährigen Sanierungsarbeiten entgegen, um auch seine reiche kulturgeschichtliche Sammlung wieder präsentieren zu können.

zum Bild oben:
Geburtstagsgast des Museums Natur und Mensch: Alpensteinbock,
Foto: Patrick Seeger
 
Eintrag vom: 13.11.2023  




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