lesen-oder-vorlesen.de
Mittwoch, 8. Mai 2024
  --- Besuchen Sie unser neues Informationsportal wodsch.de
Uhr


 
Nachhaltigkeit in Kultur und Medien
Staatsgalerie Stuttgart wird Partner-Museum im Aktionsnetzwerk

Die Kulturbranche steht in der Verantwortung. Um die gesetzlich vereinbarten Klimaschutzvorgaben bis 2030 erfüllen zu können, müssen auch energieintensive Einrichtungen wie Museen und Sammlungen einen deutlichen Beitrag zur Verminderung von CO₂-Emissionen leisten. Die Staatsgalerie Stuttgart ist seit ihrer ISO-Zertifizierung in den ISO-Normen für Umwelt und Energie im Jahr 2016 ein bundesweiter Vorreiter in Sachen Energieeffizienz. Jetzt ist sie dem 2020 gegründeten »Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien« (ANKM) beigetreten, der zentralen, spartenübergreifenden Anlaufstelle für das Thema Betriebsökologie in Kultur und Medien, gefördert von der Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth.

Das Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien ist ein Netzwerk von bislang 51 Institutionen, darunter neben dem Deutschen Museumsbund e. V. und dem Deutschen Bühnenverein auch die Ludwigsburger Schlossfestspiele und die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Im Mittelpunkt seiner Aktivitäten stehen neben gemeinsamen Projekten der Austausch zu betriebsökologischen und strukturellen Innovationen im kulturellen Sektor. Die Aktion ist das einende Element – eine klimaneutrale Kultur das gemeinsame Ziel. Den Weg dorthin definieren der PAC (Paris Agreement Compatible) Ansatz und die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals).

Jacob Sylvester Bilabel, Leiter des ANKM, sagt: »Kultur ist lebenswichtig und zugleich ungeheuer energieintensiv. Erfahrene Partner wie die Staatsgalerie Stuttgart können unser Aktionsnetzwerk dabei unterstützen, auch anderen Institutionen aufzuzeigen, wie die größten Aufwände von Museen – Kühlung, Lüftung, aber auch Transport – zu optimieren sind und das Sammeln, Ausstellen und Bewahren von Kunst langfristig energieeffizienter werden kann.«

Die Staatsgalerie kann im Bereich der Ressourcenschonung schon jetzt auf einen erfolgreichen Einsparungsprozess zurückblicken. Durch eine Reduzierung des Stromverbrauchs um 413.340 Kilowattstunden und das ausschließliche Nutzen von Ökostrom konnte das Haus in den Jahren 2020 und 2021 bereits 166 Tonnen CO₂ einsparen. Zudem haben ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu beigetragen, den Wasserverbrauch der Staatsgalerie von 2017 bis 2019 um 1.178 Kubikmeter zu reduzieren. Eine absolute Besonderheit in der Kulturlandschaft: Die Staatsgalerie Stuttgart ist als erstes Museum in Deutschland und bereits seit 2016 in den ISO-Normen für Umwelt und Energie zertifiziert!

Um die eigenen Erfahrungen auch anderen Kulturinstitutionen zur Verfügung zu stellen, entwickelte die von Petra Olschowski, der heutigen Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, initiierte AG Green Culture unter der Leitung von Dirk Rieker, Geschäftsführer der Staatsgalerie Stuttgart, im vergangenen Jahr einen gleichnamigen Leitfaden für den Klimaschutz in den Kultureinrichtungen in Trägerschaft des Landes Baden-Württemberg.

Dirk Rieker sagt: »Bei der Erarbeitung des Leitfadens ›Green Culture‹, das Ergebnis der rund neunmonatigen Arbeit unserer Arbeitsgruppe, stand uns Jacob Sylvester Bilabel als Experte beratend zur Seite. Der Leitfaden richtet sich als Einstieg in das Thema zunächst an die Kultureinrichtungen in Trägerschaft des Landes. Die vorgestellten Ergebnisse können aber von allen Kultureinrichtungen gleichermaßen genutzt werden.«

Auf der Tagung des Deutschen Museumsbunds »Ins Handeln kommen: Klimaschutz im Museum«, die gestern in Osnabrück gestartet ist, wird die Staatsgalerie Stuttgart offiziell als neuer Partner des »Aktionsnetzwerks Nachhaltigkeit in Kultur und Medien« aufgenommen. Ziel des Beitritts ist es, den bereits erfolgreich eingeschlagenen Weg hin zu einer klimaneutralen Kulturinstitution in einem starken Verbund mit anderen, im deutschen Sprachraum maßgeblich verantwortlichen Partnern weiterzuverfolgen und so den Vorbildcharakter der Kulturwirtschaft für andere Wirtschaftszweige weiter zu stärken.
 
Eintrag vom: 15.05.2023  




zurück
gruenequellen.jpg
vorderhaus.jpg


Copyright 2010 - 2024 B. Jäger