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Stadtbibliothek Freiburg 2010: Ausleihzahlen erneut gestiegen
Digitales Angebot und Bibliotheksnetz ausgebaut

Bürgermeister von Kirchbach: Bibliothek ist Aktivposten
in Freiburgs Bildungs- und Kulturangebot

Der Stadtbibliothek Freiburg ist es erneut gelungen, ihre
Ausleihzahlen zu steigern – um 1 Prozent auf 1.537.054. Das
geht aus dem Tätigkeitsbericht 2010 hervor, den
Bürgermeister Ulrich von Kirchbach und Bibliotheksleiterin
Elisabeth Willnat heute der Presse vorstellten. Damit
überschritten die Werte erneut die 1,5-Millionen-Grenze – und
das trotz dreimonatiger Einschränkungen durch den Umbau
des Eingangs am Münsterplatz. Von Kirchbach, seit 1. Januar
für die Stadtbibliothek zuständig, sieht die Einrichtung denn
auch als Aktivposten im Freiburger Bildungs- und
Kulturangebot.

Aus Sicht von Bibliotheksleiterin Elisabeth Willnat ist der neue
kundenfreundliche Eingang ein besonderer Erfolg: „Wir hatten
im letzten Jahr einige wichtige technische Verbesserungen,
welche die Nutzung der Bibliothek spürbar erleichtern. Dazu
zählt der von außen zugängliche Rückgabeautomat für
Medien. Besonders freue ich mich aber über den
behindertengerechten Zugang, der gleichzeitig eine
überzeugende Visitenkarte für unser Haus darstellt.“

Das Ausleihergebnis ging im Wesentlichen auf das Konto der
Hauptstelle, wo man ein Plus von 0,8 Prozent auf 1.161.612
Entleihungen verzeichnete. Wie im Vorjahr wurde ein Drittel
der Ausleihen in der Kinder- und Jugendbibliothek erzielt. Die
Anteile der Zweigstellen an der Nutzung sind im wesentlichen
gleichgeblieben und machen zusammen 23,8 Prozent aus.

Die Zahl der Besuche sank um 2,2 Prozent auf 720.654 –
wohl auch, weil viele Angebote und Dienstleistungen wie
Verlängerungen, Vormerkungen oder digitale Ausleihen
mittlerweile von zu Hause aus in Anspruch genommen
werden können.

Trotz der Ausleihsteigerung ging die Zahl der
Ausweisbesitzer/innen weiter zurück – um 2,9 Prozent auf
26.805. Davon sind 63 Prozent weiblich. Offenbar werden
Ausweise zunehmend gemeinsam genutzt, was bei
fortschreitender Selbstverbuchung auch immer weniger
kontrolliert werden kann.

Die von der Stadtbibliothek besonders gepflegte Zielgruppe
der Kinder und Jugendlichen hat positiv auf die Angebote
reagiert: So ist die Nutzergruppe der Kinder bis 13 Jahre um
0,9 Prozentpunkte auf 32,6 Prozent angewachsen, die der 13-
bis 18-Jährigen leicht auf 12,3 Prozent gestiegen. Auch die
Über-60-Jährigen sind statistisch stärker vertreten: Sie stellen
jetzt 6,8 Prozent der Leserschaft (+ 0,4%).

Der Anteil der audiovisuellen Medien stieg im letzten Jahr
leicht auf 15,4 Prozent des Bestandes, die Ausleihen um 1,3
Prozentpunkte auf 35,9 Prozent. Insgesamt verfügte die
Stadtbibliothek Ende 2010 über einen Medienbestand von
265.503 Titeln.

Als Erfolg erwies sich die 2009 eingeführte Onleihe: Mit rund
1.400 digitalen Medien wie Tageszeitungen, Magazine und
Bücher gestartet, ließen sich Ende vergangenen Jahres 2.427
Medien über die Bibliotheks-Homepage herunterladen.
13.610 Ausleihen verzeichnete man 2010.

Die Musikbibliothek hat das seit 2001 bestehende Freiburger
Musikverzeichnis mit 250 Einträgen über das Freiburger
Musikleben bereits 2009 auf die Präsentation im Netz
vorbereitet und die Datenbestände in ein Vereinsmodul und
ein Branchenverzeichnis mit 180 Einträgen integriert. Seit
dem vergangenen Jahr können sich Vereine selbst eintragen
und nach Eingabe eines Kennworts ihre Daten pflegen.

Mit dem Rechercheportal bibnetz bietet die
Informationsabteilung die Möglichkeit, unter einer
einheitlichen Oberfläche gleichzeitig in lexikalischen,
bibliographischen und Volltextdatenbanken zu recherchieren.
Attraktiv ist insbesondere der kostenlose Zugang zu
lizensierten Datenbanken, die nicht frei im Internet verfügbar
sind. Eingetragene Benutzer/innen der Stadtbibliothek können
die kostenfreien Datenbanken auch von zu Hause aus
kostenfrei nutzen, die kostenpflichtigen nur in den
Räumlichkeiten der Bibliothek.

Guten Anklang findet die Schülersprechstunde InfoScout:
Nach Anmeldung können sich Schülerinnen und Schüler hier
von Bibliotheksfachleuten bei ihrer Informations- und
Literaturrecherche unterstützen lassen. 2010 nahmen 43
Schüler/innen der Klassenstufen 7 bis 13 die 35 auf
Nachfrage vereinbarten Termine wahr, 13 mehr als im Jahr
zuvor.

Die Zahl der Veranstaltungen, Führungen und
Medienpräsentationen der Stadtbibliothek Freiburg erhöhte
sich um 3,8 Prozent auf 655. Der überwiegende Teil (74,1%)
richtete sich an Kinder und Jugendliche.

Um die Lese- und Sprachkompetenz von Kindern mit
Migrationshintergrund und aus bildungsfernen Schichten zu
verbessern, richtete die Stadtbibliothek gemeinsam mit dem
Amt für Schule und Bildung bereits 2009 das Freiburger
Schulbibliotheksnetz ein, die „Bibliothek der Kulturen“. An 7
Grundschulen machte man 2010 den Anfang, bis zu den
Sommerferien 2011 sollen 17 Bibliotheken in 14
Grundschulen und Förderschulen, einer Gewerbeschule,
einer Realschule und einem Gymnasium sowie in einer
Kindertagesstätte in Betrieb sein. Die Stadtbibliothek ist
verantwortlich für die Medienausstattung und die
Computersoftware. Darüber hinaus bietet sie den
Ehrenamtlichen vor Ort eine Einführung in die
Schulbibliotheksarbeit. Zur Qualitätssicherung soll eine
Servicestelle eingerichtet werden, die das Bibliotheksnetz
fachlich betreut.

Seit 1999 arbeitet der Info-Point Europa als Europe-Direct-
Informationsstelle im Auftrag der Europäischen Kommission
in der Stadtbibliothek. Er hat Zugriff auf Datenbanken und
Publikationen der Europäischen Union und berät zu allen EUFragen.
Im letzten Jahr führte er 39 Veranstaltungen und
Ausstellungen durch, darunter das Europafest.
 
Eintrag vom: 27.05.2011  




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