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Deutsch-französischer Literaturpreis „Franz-Hessel-Preis“ verliehen
Bei einem Festakt haben Kulturstaatsminister Bernd Neumann und Frankreichs
Kulturminister Frédéric Mitterand am (heutigen) Freitag im Rahmen des
deutsch-französischen Ministerrates in Freiburg i. Br. erstmalig den
deutsch-französischen Literaturpreis „Franz-Hessel-Preis“ verliehen.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann betonte in seiner Ansprache:
„Frédéric Mitterand und ich sind uns als Schirmherren bewusst, dass diese
Preisverleihung im Rahmen des deutsch-französischen Ministerrats etwas ganz
Besonderes ist. Sie unterstreicht den Stellenwert, den der kulturelle Dialog
für unsere beiden Länder hat. Der Jury des Preises ist es dabei gelungen,
mit Kathrin Röggla und Maylis de Kerangal zwei ausgezeichnete
Schriftstellerinnen der Gegenwart auszuwählen, die mit ihren Werken die hohe
Qualität zeitgenössischer Literatur dokumentieren. Ich hoffe, dass diese
Auszeichnung dazu beiträgt, ihre Arbeiten im Nachbarland bekannt zu machen
und dadurch das gegenseitige Verständnis unserer Kulturen noch mehr zu
stärken und zu festigen. Der Franz-Hessel-Preis ist Teil der Agenda 2020,
die dem gemeinsamen deutsch-französischen Kulturraum in Europa noch mehr
Gewicht verleihen soll. Diesem Ziel dient auch die bessere Vernetzung bei
der Digitalisierung unseres Kulturerbes sowie eine Fülle von
Kooperationsprojekten in den Bereichen Film und zeitgenössischer Kunst. Denn
Europa ist nicht nur eine Wirtschafts- und Währungsunion, sondern auch eine
geistige und kulturelle Union.“

Mit dem Literaturpreis des von der Stiftung Genshagen und der Villa Gillet
(Lyon) von nun an jährlich vergebenen Franz-Hessel-Preises werden in diesem
Jahr die Schriftstellerinnen Kathrin Röggla und Maylis de Kerangal
ausgezeichnet. Der Preis ist jeweils mit 10.000 Euro dotiert.

Kathrin Röggla wurde 1971 in Salzburg geboren und lebt seit langem in
Berlin. Sie schreibt Theaterstücke, Hörspiele und Prosatexte. In ihrem
letzten Erzählband „die alarmbereiten“ (S. Fischer, 2010) thematisiert
Röggla die mediale Spiegelung der Welt im permanenten Krisen- und
Ausnahmezustand und bringt gleichzeitig Humorvolles und Groteskes zum
Vorschein.

Maylis de Kerangal wurde 1967 in Toulon geboren. Im Jahr 2000 hat sie ihren
ersten Roman veröffentlicht; es folgten weitere Romane und eine
Novellensammlung. In „Naissance d'un pont" (Verticales, 2010) ist es Maylis
de Kerangal gelungen in einer vielschichtigen dramatischen Erzählweise einen
Roman zu komponieren, der aufrüttelnd und beeindruckend ist.
 
Eintrag vom: 10.12.2010  




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