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4 Montage im Herbst: Der KRIMI ist POLITISCH (1)
Krimis als Fenster zur Welt - Kriminalliteratur kann Gesellschaftsbarometer und Brücke zu fremden Kulturen sein: das Beispiel Südafrika

Lesung / Gespräch
26.08.2013 | 20:00 Uhr bis 22:30 Uhr
Buchladen in der Osterstraße, Hamburg
Mit Charlotte Otter, Schriftstellerin, und Else Laudan, Verlegerin

Hochpolitische Krimis haben gerade eine Blütezeit. Wie kommt es dazu und was bedeutet es – für Autorinnen und Autoren, für Verlage, Buchhandlungen, Medien, für welches Publikum? Ariadne, die Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg sowie der Buchladen Osterstraße lancieren in Hamburg eine Reihe von vier Veranstaltungen zum Thema DER KRIMI IST POLITISCH.
Die aktuelle Blüte des sozialkritischen Kriminalromans, des Roman noir, des scharfen Gesellschaftsromans mit Thriller oder Whodunnit-Aspekten stellt Weichen für neue Publikationsprojekte, für das, was Autor_innen wagen und umsetzen können. Sie hat zudem große Bedeutung für die Zusammensetzung der Zielgruppe: Wer liest warum was für Kriminalromane und mit welcher Erwartung? Das Ariadne Krimiprogramm setzt seit 25 Jahren auf Kriminalromane als politisches Kulturprojekt, so dass sich die gegenwärtige
Entwicklung in wechselnde Erfahrungslandschaften einreiht.
Gemeinsam mit engagierten Autor_innen und interessierten Lesenden wollen wir öffentlich ausloten und diskutieren, was die »Konjunktur« des Politischen für Krimis als Kulturprojekt bedeutet, für politisch motivierte Autor_innen, für die interessierte Leserschaft, für Kritiker_innen, für den Buchhandel und für die Kriminalliteratur an sich.

Krimis als Fenster zur Welt
Kriminalliteratur kann Gesellschaftsbarometer und Brücke zu fremden Kulturen sein: das Beispiel Südafrika

Else Laudan referiert einführend zur Entwicklung und Lage des Genres, zu Erfahrungen aus dem Ariadne-Programm, zur Idee einer Politik des Kulturellen (Gramsci) mit Krimis, zum kriminalliterarischen Blick über den Tellerrand (Stichworte Welthaltigkeit, Extremistan). Das Beispiel Südafrika: Deon Meyer, Mike Nichols und Roger Smith haben dem deutschsprachigen Publikum das Post-Apartheids-Südafrika der harten Jungs nahegebracht – vielschichtig und intelligent, aber doch irgendwie immer als Macho-Abenteuer. Der Deutsche Bernhard Naumann wagt sich an eine namibische schwarze Ermittlerin. Malla Nunn mit ihren Detectives Emmanuel Cooper und Shabalala liefert eindringlich die historische Dimension der Rassentrennungsgesellschaft.

Bei Ariadne erschien im Juli 2013 Charlotte Otters Krimi-Debüt Balthasars Vermächtnis, das in der bisher bekannten Südafrikakrimi-Palette weitere Leerstellen füllt. Charlotte Otter liest aus Balthasars Vermächtnis (geschrieben auf Englisch, aber die Autorin lebt seit vielen Jahren in Deutschland und kennt beide Kulturen genau).
In einer offenen Diskussion könnte es um diverse Themen gehen: die südafrikanische Gesellschaft, Leser/innen-Erwartungen an politische Krimis, warum Hardboiled und Noir gerade jetzt so beliebt sind, geografi sche und politische Horizonterweiterung als Aufgabe von Unterhaltungsliteratur, Gender und soziale Themen u. v. m.
 
Eintrag vom: 23.08.2013  




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